GRÜNSTADT Aus Haas KG wird Haustechnik Oberrhein KG

In der Badausstellung Elements in Grünstadt erklären der bisherige Firmeninhaber Alexander Haas (links) und sein Nachfolger Mari
In der Badausstellung Elements in Grünstadt erklären der bisherige Firmeninhaber Alexander Haas (links) und sein Nachfolger Mario Vidacic den Eigentümerwechsel bei der Haas KG, die zur Haustechnik Oberrhein KG geworden ist.

Wirtschaft Regional: Die Haas KG in Grünstadt ist mit der Holzhauer KG aus Speyer verschmolzen und nennt sich jetzt Haustechnik Oberrhein KG. In dem Zusammenhang hat auch der Inhaber gewechselt. Für die Mitarbeiter gab es eine Entwarnung, für die Kunden soll künftig alles komfortabler werden.

Im Sommer 2009 hatte Alexander Haas in der Grünstadter Daimlerstraße mit zunächst vier Mitarbeitern eine nach ihm benannte Großhandelsfirma für Haustechnik gegründet. 2018 investierte der Steinborner rund 2,3 Millionen Euro und zog mit seiner Haas KG in die umgestalteten und erweiterten Räume eines ehemaligen Skoda-Vertragspartners in der Maybachstraße.

Das Herzstück des neuen Standorts mit rund 25 Beschäftigten – darunter viele selbst ausgebildete Fachkräfte – ist eine große Badausstellung unter dem Label Elements. Jetzt ist das Unternehmen mit der Speyerer Niederlassung der Holzhauer KG verschmolzen. Dort waren zehn Angestellte tätig und Mario Vidacic der Vertriebsleiter.

Kontakt über den Verbund

Verbindendes Element der beiden Kommanditgesellschaften war die Zugehörigkeit zur GC-Gruppe, einem 1975 in Bremen ins Leben gerufenen Verbund von aktuell rund 180, vornehmlich in Deutschland sitzenden Großhändlern für Sanitär-, Elektro-, Klima- und Heizungsbedarf. „Ich habe mich innerhalb der Gruppe nach einem Nachfolger umgeschaut“, berichtet der 62-jährige Haas. Dabei traf er auf Vidacic, der von einer eigenen Gesellschaft träumte. Und die Chemie habe sofort gestimmt.

„Für meine Leute war die im September verkündete Nachricht vom Eigentümerwechsel erst einmal ein Schock“, erzählt Haas. Doch das habe sich schnell gelegt, nachdem klar war, dass es keine Entlassungen geben werde. Zum nun 35-köpfigen Team, das am 1. Februar noch einen Kollegen dazu bekommt, gehören fünf Auszubildende für Groß- und Außenhandelsmanagement. Auch hinsichtlich der Organisation stünden keine großen Veränderungen an, denn die Abläufe und Strukturen seien gruppenweit identisch, erklärt Haas, der noch bis Ende Januar im Betrieb ist.

Die neue Firma erhielt eine von den bisherigen Inhabern unabhängige Bezeichnung: Haustechnik Oberrhein KG. Es bleibt aber bei der Marke Elements und bei dem inzwischen bekannten Kürzel Abex, das für Abhol-Express steht und im ganzen Verbund verbreitet ist. Dahinter verbergen sich Lager, in denen Handwerker, Bauträger, Industrieunternehmen, Werke und Kommunen innerhalb von 24 Stunden ihre bestellte Ware in Empfang nehmen können.

Rund um die Uhr einkaufen

Künftig soll das Ganze komfortabler werden. „Unser Abex in Speyer kann seit Mai 2022 rund um die Uhr betreten werden. Der Kunde loggt sich über einen von uns freigeschalteten QR-Code in das videoüberwachte Ersatzteillager ein und kann mit einem Scanner einkaufen“, berichtet Vidacic. Dieses Angebot werde vor allem im Notdienstbereich genutzt und soll bald auch in Grünstadt und Kirchheimbolanden, wo Haas noch eine kleinere Filiale im Woogmorgen unterhält, eingeführt werden. Insgesamt betreibt die Haustechnik Oberrhein KG sieben Abex, außer den genannten noch in Neustadt, Friesenheim, Mundenheim und Oggersheim.

„Wir schauen uns aber noch nach weiteren Standorten um, auch für Ausstellungen“, erzählt Vidacic. Die knapp 500 Quadratmeter große Bäderschau in Grünstadt ist bislang die einzige des neuen Unternehmens. Allerdings sei das für die Kunden nicht weiter von Belang. Die könnten ebenso gut die rund 300 Elements-Häuser von Partnerunternehmen aus der GC-Gruppe besuchen, der Verkauf werde dennoch über die Haustechnik Oberrhein KG abgewickelt.

Auch für Endkunden offen

„Wir übernehmen für die Handwerker zum Beispiel die Badplanung in 3D, entwerfen die Verlegung der Rohre und berechnen die Heizlast“, sagt Haas, der betont, dass das Personal jede Menge Lehrgänge besuche und Online-Schulungen absolviere. Von Corona habe die Branche eher profitiert, bilanziert Vidacic. Den Gesamtjahresumsatz der jetzt zusammengeführten Unternehmen gibt er mit rund 25 Millionen Euro an.

Auch Endverbraucher könnten sich in den Ausstellungen informieren und beraten lassen. „Momentan ist die Nachfrage nach Bädern jedoch rückläufig. Dafür will jeder eine neue Heizung mit Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage haben“, so der Großhandelskaufmann. Auch er habe vor, Solarkollektoren auf dem Firmengebäude zu montieren, ebenso will er Ladestationen für E-Autos auf dem Parkplatz installieren. Die Hersteller kämen mit der Produktion aber kaum hinterher, weshalb die Lieferzeiten aktuell sehr lang seien, sagt der aus Stutensee bei Bruchsal stammende neue Inhaber. Aufgrund der explodierenden Rohstoff- und Energiekosten seien die Preise der Ware noch vollkommen unklar.

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