Frankenthal Stadt arbeitet an Energiewende

Kraftwerke für den Balkon: In Mecklenburg-Vorpommern werden solche kleinen Solaranlagen bereits staatlich gefördert.
Kraftwerke für den Balkon: In Mecklenburg-Vorpommern werden solche kleinen Solaranlagen bereits staatlich gefördert.

Dem Klimawandel im Kleinen begegnen – mit diesem Thema beschäftigt sich die Kommunalpolitik in Frankenthal immer wieder. Die Grünen wünschen sich die Förderung von Fotovoltaikanlagen auf Balkonen. Für Hitze-Sommer soll es einen Aktionsplan geben.

Eine finanzielle Förderung privater Balkon-Fotovoltaikanlagen durch die Stadt hat die Fraktion der Grünen/Offene Liste im Haupt- und Finanzausschuss angestoßen. Ihr Sprecher Gerhard Bruder plädierte dafür, im Haushalt 10.000 Euro einzustellen, um 100 solcher Mini-Stromerzeuger mit jeweils 100 Euro zu bezuschussen. Außerdem regte er eine Beteiligung am vom Land aufgelegten Förderprogramm zum Klimaschutz an.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse vorangetrieben werden, Frankenthal sollte eine Vorreiterrolle übernehmen und sparsam mit den Ressourcen umgehen, betonte Bruder. Die kleinen Fotovoltaikanlagen ließen sich auf Balkonen unkompliziert installieren, wenngleich sie lediglich einen Tropfen auf den heißen Stein darstellten. Privatinitiativen sollte die Verwaltung unterstützen.

2,1 Millionen Euro erwartet

Aus dem Förderprogramm-Topf des Landes erwarte die Stadt rund 2,1 Millionen Euro, informierte Bürgermeister Bernd Knöppel (CDU). Die Mittel müssten in Klimaschutz-Projekte, beispielsweise Wärmepumpen oder LED-Beleuchtung investiert werden, ein kommunaler Eigenanteil sei nicht erforderlich. Das Programm laufe am 1. Juli 2023 an. Die Verwaltung arbeite an einem Konzept für die in Betracht kommenden Projekte. Es sei denkbar, die Fotovoltaikanlagen zu berücksichtigen, sagte Knöppel. Ute Hatzfeld-Baumann (Grüne/Offene Liste) war mit dieser Zeitschiene nicht zufrieden. Es ziehe sich viel zu lange hin, meinte sie. „Die Leute müssen jetzt sensibilisiert werden.“

Konzept wird aktualisiert

An einer anderen Stelle reagiert die Stadt auf Erfahrungen aus dem zurückliegenden Sommer: Um künftig besser für Temperaturen weit jenseits der 30-Grad-Marke gerüstet zu sein, will die Verwaltung Anfang kommenden Jahres einen Hitze-Aktionsplan vorlegen. Beinhalten soll er Vorschläge, wie Bürgern der Aufenthalt in der Stadt angenehmer gestaltet werden kann. Für dessen Finanzierung sind im Haushalt rund 5000 Euro vorgesehen. Fortgeschrieben wird 2023 das Klimaschutzkonzept, erklärte Knöppel dem Ausschuss. Das lasse sich die Stadt etwa 50.000 Euro kosten.

x