Frankenthal Sehr fairer Spitzenreiter

Yannick Busljeta und der SC Bobenheim-Roxheim haben bislang die meisten Hürden souverän genommen.
Yannick Busljeta und der SC Bobenheim-Roxheim haben bislang die meisten Hürden souverän genommen.

«Hessheim.» Möglicherweise müssen sich die Fußballvereine auf eine revolutionäre Veränderung einstellen. Wie der Kreisvorsitzende Peter Schakewitsch (Carlsberg) bei der Rückrundenbesprechung der A-Klasse Rhein-Pfalz in Heßheim berichtete, könnte eine Gelb-Rote Karte in Zukunft eine Sperre nach sich ziehen.

Schakewitsch sprach davon, dass die Gelb-Rote Karte „in der Diskussion“ sei. Offenbar wird in Funktionärskreisen überlegt, ob es sinnvoll ist, nach einer Ampelkarte auch im Amateurbereich weitere Sanktionen vorzunehmen. Das heißt, nicht nur Ausschluss aus dem laufenden Spiel, sondern auch – analog zu den Profis – ein Spiel Sperre obendrauf. Ob es so kommt, ist allerdings fraglich, denn bei den Amateuren ticken die Uhren anders. In vielen Mannschaften herrscht Personalmangel. Entsprechend ablehnend gaben sich die Vereinsvertreter. Als Beispiel wurden die Neuner-Mannschaften genannt, die in der untersten Liga auch deshalb möglich sind, um knapp besetzten Teams eine Spielmöglichkeit einzuräumen. Da wären Sperren nach Gelb-Roten Karten kontraproduktiv. Wenige Gedanken darüber müsste sich aktuell der SC Bobenheim-Roxheim machen. Der Spitzenreiter der A-Klasse Rhein-Pfalz führt auch die Fair-Play-Tabelle an, wie Klassenleiter Bernd Schäfer (Freinsheim) bekanntgab. Die Zahlen des SC sind beeindruckend. Nur 18 Gelbe Karten sahen die Spieler in den bisherigen 17 Partien, eine Gelb-Rote oder Rote Karte gab es nicht. Auf Platz fünf der Fair-Play Tabelle rangiert der ASV Heßheim. 39 Gelbe, keine Gelb-Rote und eine Rote Karte sind für den Neuling notiert. Der MTSV Beindersheim (42/0/2) folgt auf Rang acht, die DJK Eppstein (38/1/3) ist Elfter, und der TuS Dirmstein (62/2/1) belegt den 13. Platz. „Wir hätten besser 62 Tore erzielt, statt 62 Gelbe Karte gesehen“, sagt TuS-Spielleiter Christian Beller ironisch. Während die Anzahl der Gelben Karten im Vergleich zur vergangenen Runde von 547 auf 581 gestiegen ist und die Ampelkarten (25 nach 32 2017/18) gar rückläufig sind, brachte die Flut an Roten Karten Schäfer auf die Palme. „32 nach 16 vor einem Jahr sind nicht akzeptabel. Ich appelliere an Sie, auf Ihre Spieler einzuwirken“, betonte der Staffelleiter. Bei seinem Rückblick auf die Hinserie erklärte Schäfer, dass es keinen witterungsbedingten Ausfall gegeben habe und die vier Nachholspiele aus Verlegungen resultieren. „Nachdem in der Bezirksliga Freinsheim und Maxdorf abstiegsgefährdet sind, müssen wir mit drei Absteigern rechnen. Im ungünstigsten Fall können es sogar vier werden“, sagte der Klassenleiter. Wie Schäfer weiter informierte, sind die Schiedsrichterkosten nahezu unverändert geblieben. Zahlte in der vergangenen Runde ein Verein durchschnittlich 46,18 Euro pro Partie, so sind es jetzt 46,95 Euro. Schiedsrichterobmann Roland Schäfer (Frankenthal) forderte die Vereinsvertreter auf, sich zu melden, wenn sich Referees nicht korrekt verhalten sollten. „Ab dem 1. Juli sind die Spielberechtigungslisten Pflicht“, informierte Schakewitsch. Nach einer Übergangszeit werde es keine Spielerpässe mehr geben. „Es ist gut, wenn keine Passmappe benötigt wird. Noch besser wäre es, wenn die Genehmigung für den Werbepartner auf den Listen angezeigt würde“, empfahl Bobenheim-Roxheims Spielleiter Jürgen Wanger. Schakewitsch und Bernd Schäfer erläuterten, dass im Verband an einer Lösung gearbeitet werde.

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