Rhein-Pfalz Kreis Kräfte in Flüchtlingshilfe sollen gebündelt werden

Die Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim will in der Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit künftig mit den Verbandsgemeinden Dannstadt-Schauernheim, Maxdorf und Wachenheim zusammenarbeiten. So sollen Synergien genutzt und Möglichkeiten für Einsparungen ausgelotet werden. Zudem versprechen sich die Kommunen, mit vereinten Kräften besser an Zuschüsse zu kommen.

Unter dem Arbeitstitel „Netzwerk Hilfe – Strukturen, die verbinden“ streben die vier Kommunen eine Neuausrichtung der Integrationsarbeit durch eine gemeindeübergreifende Zusammenarbeit im ländlichen Raum an. Der Rat der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, das Kooperationsprojekt in Angriff zu nehmen. „Zusammen können wir Leistungen bündeln und Synergien herstellen. Auch zusätzliche Fördermittel sind möglich“, sagte Verbandsbürgermeister Michael Reith (SPD). Viele Punkte in der Flüchtlingshilfe und Sozialarbeit wie die Wohnungs- oder die Arbeitsplatzsuche reichten über die Gemeindegrenzen hinaus, befand Reith. „Mit Beginn der Flüchtlingskrise 2015 sind in den Kommunen parallel zahlreiche ehrenamtlich, kommunal oder institutionell gesteuerten Initiativen entstanden, die sich der Flüchtlinge angenommen haben“, berichtete Rainer Bahnemann vom Vorstand des Maxdorfer Vereins Netzwerk Hilfe im Verbandsgemeinderat. So sei es auch in den vier Verbandsgemeinden gewesen, die nun zusammenarbeiten wollen. Im Kern gehe es darum, vorhandene Ressourcen wie Kleiderkammern, Fahrradscheunen, Sport- und Kulturangebote oder Fahrdienste, die in den einzelnen Gemeinden angeboten werden, zu bündeln und sich gemeinsam um professionelle Unterstützung zu bemühen, sagte Bahnemann. Benötigt würden derzeit vor allem Psychologen mit Erfahrung in Traumabehandlung, Sozialarbeiter und Rechtsberater. Die Kosten könnten sich die vier Verbandsgemeinden teilen. Um Zuschüsse aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union (EU) werde man sich bemühen. „Die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge und ihre Integration ins Sozialsystem haben wir geschafft“, erläuterte Bahnemann. Auch der Besuch von Integrations- und Sprachkursen sei inzwischen verpflichtend. „Jetzt geht es um die nächsten Schritte“, betonte Rainer Bahnemann. Nötig seien gemeinsame Initiativen der ehrenamtlichen Helferkreise mit den Verwaltungen zur Suche von Wohnungen, Praktikumsplätzen sowie Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten. Was dem Maxdorfer wichtig ist: Das Projekt solle für alle hilfsbedürftigen Bürger offen sein, nicht nur für Migranten. Gesteuert werden könnte das gemeindeübergreifende Netzwerk Hilfe von einem Leitungsteam. Aus jeder Verbandsgemeinde könnte ein ehrenamtlicher Helfer und ein Verwaltungsmitarbeiter vertreten sein, erklärte Bahnemann. „Kooperation ist das Gebot der Stunde“, betonte der erfahrene Flüchtlingshelfer aus Maxdorf. Er ist davon überzeugt: Das Projekt könnte Modellcharakter auch für andere Kommunen haben.

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