Winnweiler Zwei Fahrzeuge für die Feuerwehr

Um Waldbrände direkt zu bekämpfen und dafür auch ins unwegsame Gelände fahren zu können, will die Verbandsgemeinde einen Tanklas
Um Waldbrände direkt zu bekämpfen und dafür auch ins unwegsame Gelände fahren zu können, will die Verbandsgemeinde einen Tanklaster auf Unimog-Fahrgestell anschaffen.

Die Feuerwehr in der Verbandsgemeinde Winnweiler bekommt zwei neue Fahrzeuge: einen Kommandowagen und ein Tanklöschfahrzeug auf Unimog-Fahrgestell. Für beide Anschaffungen gibt es gute Gründe.

Die Ortsfeuerwehr Sippersfeld soll einen neuen geländegängigen Kommandowagen bekommen. Laut VG-Chef Rudolf Jacob darf man sich darunter „eine Art Pick-up mit Pritsche“ vorstellen. Hintergrund der Entscheidung des Verbandsgemeinderats: Bisher waren dort ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) und ein Vorausgerätewagen (VGW) stationiert. Inzwischen ist jedoch die Notwendigkeit, diese beiden Fahrzeuge vorzuhalten, entfallen. Einmal, weil 2021 ein mittleres Löschfahrzeug (MLF) angeschafft wurde, das die Beladung des VGW übernehmen kann. Außerdem hat der Kreis, um seinen Aufgaben für den Katastrophenschutz nachzukommen, einen Unimog (U 1300) beschafft und in Sippersfeld stationiert.

Deswegen möchte die Sippersfelder Ortswehr ihre beiden alten Fahrzeuge abgeben und hat in diesem Zusammenhang vorgeschlagen, dass die Verbandsgemeinde stattdessen besagten geländegängigen Kommandowagen anschaffen soll – zumal dieser vom Land mit 20.000 Euro gefördert wird. Denn als Reaktion auf die Katastrophe im Ahrtal hat das Land ein Sonderförderprogramm aufgelegt. Die Differenz zwischen dem Förderbetrag und dem tatsächlichen Kaufpreis in Höhe von rund 50.000 Euro will der Feuerwehrförderverein der VG erstatten, sodass die Anschaffung für die VG kostenlos wäre.

Unimog für Einsatz abseits der Wege

Die Verbandsgemeinde wird außerdem für 98.000 Euro ein gebrauchtes Waldbrand-Tanklöschfahrzeug (TLF) auf einem Unimog-Fahrgestell anschaffen und bei der Feuerwehr Winnweiler stationieren. Der Wagen verfügt über einen Wassertank, der 4500 Liter fasst. Wie VG-Chef Rudolf Jacob erläuterte, wird ein solches Fahrzeug wegen der in jüngster Zeit erhöhten Gefahr der klimawandelbedingten Wald- und Flächenbrände dringend gebraucht. „Solche Brände bekämpft man erfahrungsgemäß am erfolgversprechendsten durch Wasserabgabe im Fahrbetrieb, auch ,pump and roll’ genannt“, sagte Jacob. Da um dem Feuer zu folgen, aber die normalen Straßen und Wege verlassen werden müssten, bedürfe es für diese Taktik spezieller geländegängiger Fahrzeuge. Besonders geeignet seien Unimog-Fahrgestelle der U-Reihe. „Sie sind sehr stabil, und die Ersatzteilversorgung ist kein Problem“, so Jacob.

Fahrgestelle dieser Art seien bereits in Falkenstein, Steinbach, Sippersfeld und Winnweiler im Einsatz. „Sie sind Baujahr 1979 bis 85 und damit deutlich älter als das angebotene Fahrzeug, das 1995 gebaut wurde. Trotzdem tun sie problemlos ihren Dienst“, so Jacob auf die Frage aus dem Rat, ob 98.000 Euro nicht zu teuer für ein solch altes Fahrzeug sei. Jacob betonte, dass dieser Unimog-Typ eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer habe: „Ein Unimog ist unkaputtbar.“ Gerade die Tatsache, dass diese Fahrzeuge über analoge Technik verfügten, macht sie im Katastrophenfall besonders wertvoll, so Jacob. Er wies darauf hin, dass Unimogs grundsätzlich sehr hochpreisig gehandelt würden und die Preise in jüngster Zeit stark angestiegen seien. Nicht zuletzt deshalb, weil Neuwagen aktuell enorm lange Lieferzeiten hätten. Da die VG ohnehin zwei ältere Feuerwehrfahrzeuge, ein ULF und ein TLF 24, ausmustern will, könnten ihre Erlöse in die Finanzierung des Unimogs fließen.

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