Donnersbergkreis Wie wichtig ist die Hilfe der Schützen?
Als ich das zum ersten Mal gehört habe, war ich geschockt. Dass da meine schönen Ostereier im Schützenhaus zerschossen werden, das konnte ich gar nicht glauben. Ich hab’ mich dann sofort beim Vorsitzenden Tobias Müller beschwert. So geht’s ja wohl echt nicht, ich mache mir die Mühe, die Eier einzufärben, und dann ballern die Schützen sie kaputt. Ähm, Entschuldigung, im Schützenhaus wird doch auf Zielscheiben geschossen ... Ja, das habe ich dann bei meinem Anruf erfahren. Das hat mich sofort beruhigt, wäre ja schade um die Eier gewesen. Als Müller mich aufgeklärt hat, dass die Eier als Preise für Treffer ins Schwarze ausgegeben werden, ist mir die Veranstaltung direkt ans Herz gewachsen. Sicher auch, weil Du die etwa 100.000 Eier nicht selbst an Ostern ausliefern musst? Ja klar, das ist eine Menge Zeug – und nach Ostern muss ich immer erst einmal die Rückenschmerzen auskurieren. Da ist es doch verständlich, dass ich froh bin, wenn die Besucher des Festes ihre Eier selbst nach Hause tragen. Dass die Schützen das Fest organisieren und so viele Eier unters Volk bringen, das ist eine enorme Erleichterung für mich. 95.649 Eier waren es im vergangenen Jahr. Kein neuer Rekord, aber immerhin hat sich die Anzahl der abgegebenen Eier mittlerweile jenseits von 90.000 stabilisiert. Zumal die Schützen ja auch noch viele Kinder im Einzugsbereichs ihres Vereins beschenken. Das musst Du uns jetzt aber genauer erklären. Gern. Die Schützen packen für alle Kinder, die in Orten wohnen, woher die Sportschützen kommen, kleine Päckchen, die in den Kindertagesstätten der Gemeinden ausgeteilt werden. So bekommen die kleinen Bewohner der Region einen Teil vom Erlös des großen Festes ab, das gefällt mir sehr gut. Zu den Geschenken gehören immer bunte Eier und ein kleiner Schokohase, der mir ein bisschen ähnlich sieht. Apropos ähnlich sehen. Es gibt im Schützenhaus ja eine Menge Osterhasenfiguren. Ist das nicht peinlich, so oft und auch so unterschiedlich kopiert zu werden? Na ja, das muss man in meinem Gewerbe schon hinnehmen. Das zeigt ja auch irgendwie, dass die Menschen mich mögen. Und ganz ehrlich, dem Weihnachtsmann und dem Kollegen Christkind geht es ja nicht besser. In unserer Branche stört das niemanden. Wir gehören eben dazu, auch zur Dekoration. Außerdem geben sich die Ramser Sportschützen mit der Gestaltung der Schießanlage jedes Jahr viel Mühe. Hast Du selbst schon mal Ostereierschießen ausprobiert? Nein, das überlasse ich den Gästen des Schützenvereins. Und außerdem ist das ja auch gar nicht so einfach. Immerhin müssen die Besucher entweder mit dem Luftgewehr oder mit der Luftpistole auf eine Entfernung von zehn Metern das Schwarze auf der Scheibe treffen. Weder Luftgewehr noch Luftpistole passen in meine Pfoten. Die Aufsichten beim Schützenverein haben mir geraten, das Schießen lieber den anderen Gästen zu überlassen. Was lockt Dich dann nach Ramsen? Das ist einfach: Die Gastfreundschaft und die Mühe, die die Schützen ins Fest investieren. Da packen immerhin 80 Männer und Frauen mit an, damit das Fest rund läuft. Und die Küche ist super, die haben dort leckeres Essen und auch für Hasen wie mich etwas Vegetarisches im Angebot. Daneben freu’ ich mich darüber, viele Kinder dort zu treffen. Aber Kinder dürfen doch noch nicht schießen? Stimmt. Mit dem Luftgewehr dürfen Jugendliche erst ab dem Alter von zwölf Jahren schießen. Aber die Ramser Sportschützen sind da recht kreativ. Für die Jüngeren gibt es ein spezielles Schießen mit der Armbrust und kleinen Plastikpfeilen. Wenn die Kinder genau die Mitte treffen, dann ertönt sogar ein Signalton, ein riesiger Spaß. Hier helfen oft die Nachwuchs-Schützen am Stand, das finde ich super. Wirst Du heute beim Eröffnungsschießen mit dabei sein? Logisch, jetzt vor Ostern passt das noch echt gut in meinen Terminkalender. Außerdem wird ja gerade an diesem ersten Abend viel Besonderes im Schützenhaus geboten, und jeder ist eingeladen, dabei zu sein. Da gibt es erst einmal das Salutschießen um 19 Uhr, mit dem die Sportschützen offiziell die Veranstaltung eröffnen. Die lassen es da richtig krachen, das mal zu erleben, darauf freue ich mich schon. Dann gibt es am ersten Abend ja auch das Königsschießen. Jeder Besucher bekommt eine Scheibe, auf die er nur einen einzigen Schuss abgeben darf. Wer den genauesten Treffer erzielt, der bekommt ein besonderes Geschenk und wird zum Schützenkönig ernannt. Oft sind es Schützenköniginnen, denn die Frauen haben ruhigere Hände. Hast Du sonst noch Tipps rund um den Besuch auf der Schießanlage? Sicher. Da viele Besucher wirklich eine Menge Treffer landen und entsprechend viele Eier mit nach Hause nehmen, haben die Schützen Rezepte ausgelegt. Da sind leckere Ideen dabei, was aus den Eiern alles zubereitet werden kann. Und ja, dann gibt es da am Samstag und Sonntag noch das Kuchenbüfett, da komm’ ich meist nicht dran vorbei, ohne mir was Leckeres auszusuchen. Schiesszeiten Heute, Freitag, ab 19 Uhr, Eröffnungsschießen; Samstag, 8. April, 14 bis 19 Uhr; Sonntag, 9. April, 11 bis 19 Uhr; Montag, 10. April, bis Mittwoch, 12. April, täglich 18 bis 21 Uhr; Donnerstag, 13. April, 18 bis 22 Uhr; Karfreitag geschlossen Ostersamstag, 15. April, 10 bis 19 Uhr; Ostersonntag, 16. April, 11 bis 19 Uhr; Ostermontag, 17. April, 11 bis 18 Uhr. Anmeldungen für Gruppen im Schützenhaus unter der Telefonnummer 06351 5333.