Niederhausen Weinhäuschen: Wut und Enttäuschung über Beschädigungen

Vom Feuerwehrförderverein errichtet, ist die Getränkestation bei Niederhausen im Sommer 2021 in Betrieb genommen worden. Bis vor
Vom Feuerwehrförderverein errichtet, ist die Getränkestation bei Niederhausen im Sommer 2021 in Betrieb genommen worden. Bis vorige Woche hat ein Solarpanel die Kühlung mit Strom versorgt.

„Eine ganz traurige Sache, da fehlen einem die Worte“, sagte Ortsbürgermeisterin Jutta Kreis. „Entsetzt“ zeigte sich Dominic Ginkel, Vorsitzender des Feuerwehrvereins. Dass Unbekannte vorige Woche ein Solarpanel von der selbstgebauten Getränkestation am Wanderweg „Hiwweltour“ gestohlen und diese dabei beschädigt haben, sorgt in Niederhausen für Wut und Enttäuschung. Aber es gibt auch eine gute Nachricht.

Täter haben zwischen Donnerstag, 26., und Samstag, 28. Mai, das Solarmodul samt Akku und Laderegler vom Dach des sogenannten Weinhäuschens abgebaut. Den entstandenen Schaden beziffert die Polizei auf rund 400 Euro.

„Das war offenbar kein Vandalismus, sondern ein gezielter Diebstahl. Sie haben die Kabel fachmännisch durchgeschnitten und uns die komplette Elektronik entwendet“, wirkte Ginkel auch am Mittwoch im Gespräch mit der RHEINPFALZ noch konsterniert. Zudem seien die Diebe ohne Rücksicht auf Verluste vorgegangen: „Das Dach war hinten beschädigt, das Solarpanel nicht herausgeschraubt, sondern -gerissen, die Schlösser müssen ebenfalls erneuert werden.“ Glück im Unglück: Getränke und Geld seien nicht angerührt worden.

Alkohol erst ab 18 Jahren

Die Selbstversorgungsstation für Wanderer haben Ginkel und Wolfgang Liebig – zusammen führen sie den Feuerwehrförderverein – im vorigen Sommer oberhalb der Gewanne Homberg in eigener Regie errichtet. Wanderer, Fahrrad- und E-Bike-Fahrer können sich hier auf der gut zwölf Kilometer langen „Hiwweltour“, die von Tiefenthal in einem Rundweg über die Gemarkungen Mörsfeld und Niederhausen führt, bei herrlicher Aussicht mit vom Förderverein bereitgestellten Appeltal-Weinen, Bier oder alkoholfreien Getränken stärken. Voraussetzung: Die Besucher sind über 18 Jahre alt – die Tür zum Kühlraum springt nur auf, wenn sie ihren Personalausweis oder Führerschein durch ein Lesegerät ziehen. Die für den Betrieb des Häuschens benötigte Energie wurde per Solartechnik erzeugt – bis jetzt.

Der Schock für die Niederhausener war umso größer, weil sich eine solch negative Erfahrung nicht angedeutet hatte. Ginkel: „Das ist bislang super gelaufen. Sicher, es haben mal ein paar unserer Gläser gefehlt oder für eine Flasche Wein wurde kein Geld in die Kasse gelegt. Aber in der Regel sind Wanderer ehrliche Leute und der Platz war immer tipptop sauber – obwohl wir keinen Mülleimer aufgestellt haben.“ Auch Kreis berichtet, „dass diese schöne Aktion wunderbar angenommen worden ist. Ich weiß beispielsweise von vielen meiner Arbeitskollegen aus dem Raum Rockenhausen, dass sie extra einen Ausflug nach Niederhausen gemacht haben, um dort den Ausblick und die Getränke zu genießen.“

Station wieder in Betrieb

Etwas Positives konnte Ginkel dann aber doch vermelden: „Bereits am Sonntag haben wir die Schäden notdürftig soweit behoben, dass die Station wieder gangbar gemacht worden ist.“ Für die Stromerzeugung habe man auch ohne Solar eine Lösung gefunden, die der Vorsitzende aber aus verständlichen Gründen nicht publik machen wollte. Ob es dauerhaft dabei bleiben oder der Verein einen neuen Anlauf mit Sonnenenergie nehmen wird, sei noch unklar.

Fest steht dagegen, dass die Verantwortlichen (noch) nicht vor der kriminellen Energie Einzelner kapitulieren. „Klar ist aber auch, wenn so etwas öfter passiert, muss man nachdenken. Es kostet ja auch jedes Mal Geld“, betonte Ginkel. Vorerst sind Wanderer und Radfahrer aber weiterhin am Weinhäuschen gut versorgt. Und nicht nur die Niederhausener hoffen, dass dies so bleibt.

Info

Hinweise zu Tat oder Tätern an die Polizei Rockenhausen unter Telefon 06361 9170.

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