Donnersbergkreis Strafstoß als Dosenöffner

Pirmasens. Nach drei Siegen und einem Remis in den letzten zwei Jahren musste Verbandsligist TuS Rüssingen gegen den FK Pirmasens II erstmals eine Niederlage hinnehmen. Beim Tabellenführer unterlag die Elf von Trainer Ako Yalkin gestern vor 170 Zuschauern mit 1:4 (0:2). Felix Bürger traf dreimal für den Spitzenreiter. Bei Rüssingen gab Ex-Profi Mario Basler eine Stunde den Abwehrchef.

Als Bürger nach 78 Minuten gegen Sebastian Schmitt ausgetauscht wurde, konnte er die Standing Ovations der 170 Zuschauer genießen. Kurz zuvor hatte der Offensivspieler mit dem 4:1 für sein Team alles klar gemacht. Nach einem Solo über das halbe Spielfeld trickste Bürger erst Gästetorwart Jan-Philipp Kluska und anschließend noch einen zurückgeeilten Rüssinger Abwehrspieler auf der Torlinie aus, bevor er den Ball ins Tor schob. Der Spitzenreiter dominierte bis auf zehn Minuten in der zweiten Hälfte die Partie. Außer den vier Toren trafen zudem Marc Hoffmann (34.) und Bürger (16. und 67.) noch dreimal die Latte des Rüssinger Tores. Allerdings standen die Gäste um Abwehrchef Mario Basler fast 40 Minuten gut in der Defensive. Ein Strafstoß gab schließlich den Dosenöffner zum Pirmasenser Erfolg. Nach einem Konter hob Niklas Kupper den Ball in den Gästestrafraum. Sascha Ahrens zog FKP-Angreifer Hoffmann zu Boden, und Schiedsrichter Ingo Hess erkannte auf Strafstoß. Bürger verwandelte sicher. Die Gäste waren im ersten Durchgang zweimal nach Freistößen gefährlich. Beide Male köpfte Ivica Dzijan knapp am Tor vorbei (20., 30.). Doch Rüssingen offenbarte Probleme beim Umschaltspiel. Den ersten beiden Pirmasenser Treffern gingen schwere Patzer im eigenen Aufbauspiel voraus. Vor dem Strafstoß rannten sich Semir Borogovac und Hakan Akten gegenseitig über den Haufen. Und das 2:0 unmittelbar vor der Pause fiel im direkten Anschluss an einen Rüssinger Eckball. Niklas Kupper sprintete über das halbe Feld und bediente dann mustergültig Bürger. Der hatte freie Bahn und traf ins hintere Eck (45+1). Nach der Pause sorgte Pirmasens schnell für einen beruhigenden Drei- Tore-Vorsprung. Bürgers kurzes Anspiel an den Gästestrafraum erreichte den stark spielenden Hoffmann. Der schüttelte zwei Gegner ab und traf aus 16 Metern ins linke untere Toreck (59.). Im direkten Anschluss nahm Gästecoach Ako Yalkin drei Auswechslungen am Stück vor. Die Maßnahme schien zu fruchten. Der Tabellenführer war kurzzeitig nicht im Bilde und kassierte prompt den Anschlusstreffer (66.). Bei einem weiten Ball waren sich Pirmasens′ Florian Hasemann und der herauseilende Keeper Matthias Gize uneins. Als beide aneinander rannten, lag der Ball frei für Borogovac, der ungehindert ins leere Tor traf. Fast hätte Bürger eine Minute später den alten Abstand hergestellt. Doch sein Lupfer sprang von der Latte ins Feld zurück. Eine weitere Minute später rettete Gize per Fußabwehr in höchster Not gegen Cagdas Yaman (68.). „Der Sieg für Pirmasens war völlig verdient. Da gibt es keine zwei Meinungen. Wenn uns in den guten zehn Minuten nach dem 1:3 vielleicht der zweite Treffer gelingt, hätten wir vielleicht noch eine Chance gehabt. Aber Wenn und Aber zählen im Fußball nicht“, analysierte Rüssingens Trainer Yalkin nach dem Spiel. Der eingewechselte Schmitt versäumte es, sechs Minuten vor dem Ende gegen den toll reagierenden Kluska das Ergebnis für Pirmasens weiter auszubauen.