Donnersbergkreis Steinbach: Frau stirbt bei schwerem Unfall auf der A 63

Die Autos waren nach dem Unfall total beschädigt, der Parkplatz übersät mit Fahrzeugteilen.
Die Autos waren nach dem Unfall total beschädigt, der Parkplatz übersät mit Fahrzeugteilen. Foto: Loeffel

Eine getötete Frau, drei Verletzte – zwei von ihnen schwer –, mehrere total beschädigte Fahrzeuge: Der Parkplatz an der Autobahn 63 bei Steinbach glich gestern Mittag in Fahrtrichtung Mainz einem Trümmerfeld. Ein 53-Jähriger war mit seinem Wagen in die Einfahrt geschleudert – das wurde einem Ehepaar zum Verhängnis.

Zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort, unglückliche Verkettung von Umständen, eine Tragödie: Es gibt viele Formulierungen, das zu umschreiben, was gestern gegen 12 Uhr auf dem A-63-Parkplatz bei Steinbach passiert ist. Sie alle führen zum gleichen Ergebnis: Unfassbares Pech hatten eine 66-Jährige und ihr 72-jähriger Ehemann aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz, die auf dem Gelände Rast gemacht hatten und neben ihrem Wagen stehend von einem sich zuvor mehrfach überschlagenden Auto erfasst worden sind. Für die Frau kam jede Hilfe zu spät; ihr Mann musste ebenso wie der 53-jährige, der am Steuer des Unfall-Pkw gesessen hat, mit schweren Verletzungen per Hubschrauber in eine Klinik eingeliefert werden. Lebensgefahr bestand nach erster ärztlicher Einschätzung bei beiden allerdings nicht. Zum Glück nur leicht verletzt wurde der 73-jährige Fahrer eines Taxis, das wie das Auto des Ehepaars auf dem Parkplatz von dem umher schleudernden Pkw gerammt worden ist.

Ausgangspunkt des tragischen Unfalls war nach ersten Erkenntnissen der Autobahnpolizei Kaiserslautern ein Überholmanöver des 53-Jährigen, der in Fahrtrichtung Mainz unterwegs gewesen ist. Demnach war der Mann mit seinem Pkw auf die linke Spur gewechselt, um zwei Sattelzüge zu überholen. Plötzlich sei jedoch der hintere Lastwagen ausgeschert – vermutlich um einen Auffahrunfall zu vermeiden, habe der Mann seinen Wagen wieder nach rechts gezogen und dabei die Kontrolle über diesen verloren. Das Auto ist nach rechts von der Fahrbahn abgekommen – just an der Einfahrt zum Parkplatz „Donnersberg“ bei Steinbach. Hier hat das Fahrzeug dann die verheerenden Folgen angerichtet.

Die Eheleute hatten nach Angaben der Polizei ihren Wagen ordnungsgemäß in einer Parkbucht abgestellt und waren ausgestiegen, als sie vom Auto des 53-Jährigen getroffen wurden. Dieser war in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr herausgeschnitten werden. Der nur leicht verletzte Taxifahrer aus dem Kreis Birkenfeld hat zum Zeitpunkt des Aufpralls in seinem Fahrzeug gesessen. Den genauen Unfallhergang soll nun ein Sachverständiger klären. Ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, um Bilder aus der Luft zur Rekonstruierung der Ereignisse zu fertigen.

Ähnlicher Unfall vor zwölf Jahren

Der Parkplatz war danach übersät mit abgerissenen Fahrzeugteilen, die beteiligten Wagen waren total beschädigt. Den Sachschaden beziffert die Polizei nach ersten Schätzungen auf mindestens 70.000 Euro. Vor Ort waren zahlreiche Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren, des Rettungsdienstes, von Autobahnpolizei und -meisterei sowie die beiden Hubschrauber. Auf der Autobahn ist es gestern wegen der Bergungs- und Aufräumarbeiten zu stundenlangen Behinderungen gekommen.

Kaum zu glauben: Fast genau vor zwölf Jahren hat sich auf dem gegenüberliegenden Parkplatz in Fahrtrichtung Kaiserslautern ein ähnlicher Unfall ereignet: Am 2. Januar 2008 hatte ein 31-jähriger Autofahrer ebenfalls bei einem Überholmanöver die Kontrolle über seinen Wagen verloren, war in die Einfahrt des Rastplatzes und dort in eine Menschengruppe gerast. Dabei war ein 47-jähriger Mann ums Leben gekommen, mehrere Personen wurden teils schwer verletzt.

Lkw-Fahrer hat Unfall vermutlich nicht bemerkt – Polizei sucht Zeugen

Am späten Dienstagabend teilte die Polizei zudem mit, dass der Fahrer des Lkw, der zum Überholen ausscherte, den nachfolgenden Unfall vermutlich nicht bemerkt und seine Fahrt fortgesetzt habe. „Bisher ist nur bekannt, dass es sich um einen weißen Lkw, vermutlich um einen Sattelzug handeln soll. Es werden dringend Zeugen gesucht, die weitere Angaben zum Unfallhergang und insbesondere zu dem Lkw machen können“, berichteten die Beamten. Zeugen sollen sich bei der Autobahnpolizei Kaiserslautern melden, Telefon 0631 35340.

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