Donnersbergkreis Quietschfidel, aber ohne Namen

Föckelberg. Jungtiere sind in dieser Jahreszeit im Wildpark auf dem Potzberg keine Seltenheit. Gerade im Frühsommer kann man den Nachwuchs vieler Tierarten in den weitläufigen Gehegen gut beobachten. Zwei Jungtiere sind aber etwas Besonderes: Elchmutter Sophie hat an Muttertag Zwillinge zur Welt gebracht. Die RHEINPFALZ hat das gut einen Monate alte Duo besucht.

„Zwillinge kommen bei Elchen schon ab und an mal vor – das ist jetzt nicht unbedingt die Besonderheit. Aber in den meisten Fällen kommt dann nur ein Jungtier durch“, erklärt Ramona Hasse, Tierpflegerin im Wildpark Potzberg. Auch bei den beiden Elch-Zwillingen sei eines der Tiere anfangs etwas kleiner gewesen, hätte aber mittlerweile aufgeholt. „Beide wachsen und gedeihen, sind quietschfidel“, sagt Hasse. Den ersten Lebensmonat haben die Zwillinge nun überstanden und sind „aus dem Gröbsten raus“. Für Mutter Sophie ist es bereits der dritte Nachwuchs, um den sie sich rührend kümmert. „Sie ist eine tolle Mutter und lässt die Kleinen nie aus den Augen“, schwärmt Hasse. Die Mutterinstinkte von Sophie sorgen allerdings auch dafür, dass man auf dem Potzberg noch nicht weiß, ob es sich bei den Zwillingen um Kühe oder Bullen handelt – deshalb sind die Zwillinge auch noch namenlos. Hasse erklärt: „Wir kommen einfach nicht nah genug heran, um nachzusehen. Sophie würde das nicht zulassen.“ Und fügt lachend hinzu: „Vielleicht sehen wir die Kleinen ja mal Pipi machen, das könnte auch Aufschluss über das Geschlecht geben.“ Dafür müsste aber der Zufall mithelfen, da man die beiden in dem mehrere Hektar großen Gehege nicht ständig beobachten könne. Ansonsten müsse man abwarten. Mit einem Jahr würden sich bei Bullen die ersten Spuren des späteren Geweihes abzeichnen. Momentan trinken die Jungtiere noch bei der Mutter, erst mit zirka einem Dreivierteljahr beginnt die allmähliche Umstellung auf festes Futter. „Was Mama frisst, probieren die Kleinen jetzt schon – das ist aber mehr Spielerei. Sie nagen schon an Ästen und Heu, aber die komplette Entwöhnung von der Muttermilch beginnt erst im Spätherbst, beziehungsweise im Frühjahr, dem Zeitpunkt zu dem Mutter in der Regel wieder Nachwuchs bekommt“, informiert Hasse. Danach bekommen die Tiere auf dem Potzberg hauptsächlich spezielles Elchfutter in Pelletsform. „Aber natürlich geben wir ihnen auch immer frische Äste. Elche lieben besonders das Laub und die Rinde von Weiden, Eichen und Birken. Im Winter bekommen sie dann Nadelbäume – besonders freuen sie sich dann über Tannen“, schildert die Tierpflegerin. Wenn die Zwillinge geschlechtsreif werden, in der Regel mit zwei bis drei Jahren, wird ihre Zeit auf dem Potzberg wohl zu Ende gehen. Hasse: „Dann werden wir sie abgeben müssen – allein schon um Inzucht zu vermeiden. Einen jungen Bullen könnte man zwar noch eine Weile behalten, aber bei Kühen geht das nicht.“ Derzeit sucht der Wildpark nach Paten für die beiden Jungtiere. Wer eine Patenschaft übernimmt, darf auch einen Namen aussuchen – auch wenn sich das derzeit wegen des unbekannten Geschlechts noch etwas schwierig gestaltet. „Aber es gibt ja auch Namen die für beide Geschlechter funktionieren“, sagt Tierpflegerin Ramona Hasse lachend. Info Wer sich für eine Tierpatenschaft interessiert, kann sich beim Wildpark Potzberg unter der Telefonnummer 06385 6249 melden. Informationen gibt es auch im Internet: www.wildpark-potzberg.de. (dbu)

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