Donnersbergkreis „Platz zwei ist nach wie vor heiß umkämpft“

Bayerfeld. Spannung keimte eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr auf. Vor fast zwei Jahren, um genau zu sein, als die TSG Albisheim im Endspurt der C-Klasse Nord den längeren Atem hatte und Meister wurde. Danach kehrte Langeweile ein im Unterhaus des Donnersberger Fußballs: Erst der FC Marnheim, jetzt die SG Appeltal – und ein Abstiegskampf erhitzt hier ohnehin nicht die Gemüter. Über das Problem sinkender Faszination der C-Klasse sprach Peter-Pascal Portz mit Staffelleiter Ulrich Lindner.

Herr Lindner, die SG Appeltal marschiert seit Monaten vorweg, auch der Relegationsplatz scheint jetzt vergeben zu sein: Mit 5:1 entzauberte die SG Finkenbach/Mannweiler zuletzt den TuS 05 Ramsen. Können wir, acht Spieltage vor Ende, die Beine hochlegen? War′s das wieder?

Das sehe ich überhaupt nicht so. Platz zwei ist nach wie vor heiß umkämpft – weil man ganz einfach sehen muss: Finkenbach/Mannweiler hat noch acht Spiele. Sechs davon aber auswärts. Das ist eine Hypothek. Auch, wenn Ramsen und Kerzenheim noch gegeneinander und gegen Appeltal spielen, habe ich die auf dem Plan. Zweimal habe ich Kerzenheim spielen sehen, die TSG hat schon gutes Spielermaterial. Sie gehört zu den stärksten Mannschaften, ist ein heißer Kandidat. Und Ramsen sollte man sowieso nie abschreiben – mit Michael Bechtold oder einem Yannic Martin im Sturm. Sechs Punkte sind schnell weg, die SG hat jetzt auch drei Lokalderbys, mit eigenen Gesetzen. Dazu müssen alle drei Konkurrenten noch gegen TuS Dannenfels antreten.Die Tabelle hat sich nach 16 beziehungsweise 17 Partien mittlerweile geordnet. Wer hat sie überrascht? Wer enttäuscht? Überrascht, und das nicht, weil es mein Verein ist, hat mich die Spielgemeinschaft aus Finkenbach/Mannweiler. Dass sie so durchstartet, das hätte ich nicht erwartet. Ein Zusammenschluss birgt ja auch Gefahren – zum Beispiel, dass sich die Mannschaft immer erst einspielen muss. Von Beginn an war das aber ein eingeschworener Haufen. Bis auf die ein oder andere Ausnahme hat mich auch Kerzenheim erstaunt. Die Mannschaft hat sich gesteigert. Von Enttäuschungen kann man in dieser Klasse nicht sprechen. Klar, Dielkirchen, Biedesheim oder Schallodenbach habe ich besser eingeschätzt. Aber wenn man, wie der SVD, zehn Spieler – zum Großteil Hochkaräter – verliert, ist das ein Aderlass, der nicht zu kompensieren ist. Man muss immer die Umstände sehen.Ein aufreibendes Meisterschaftsrennen, das sorgte zuletzt in der Runde 2012/13 für Furore. Dreikampf bis zum Ende, Sieger dann die TSG Albisheim. Die aktuelle sowie die letzte Saison dagegen: einfach öde. Wie kann man der nachlassenden Attraktivität der C-Klasse Kaiserslautern-Donnersberg entgegenwirken? Nur, indem man die Spannung erhöht. Und das gelingt ausschließlich, wenn die Mannschaften ausgeglichener besetzt sind. Ich kann ja Klubs wie dem FC Marnheim im Vorjahr oder jetzt der SG Appeltal nicht verbieten, ihr Können qualitativ zu steigern. Wer neu anfängt, muss eben unten starten, das ist nun mal die Regel. Im Grunde hat eine ausgeglichene Mannschaft in der C-Klasse aber mehr Entwicklungs-Möglichkeiten, als eine mit zwei, drei Stars. Die kann man nämlich hier nicht halten. Die Qualität zu steigern, ist schwer. Das heißt: Soll die Spannung im Wettkampf größer werden, muss darunter die Qualität leiden. Automatisch. Ich gehe aber davon aus, dass wir nächstes Jahr keine Übermannschaft haben werden.

x