Alsenz Nordpfalzschule: Pausenhof wird zum „grünen Klassenzimmer“

Auf dem Pausenhof der Alsenzer Grundschule sind inzwischen deutlich mehr Grünflächen zu finden. Spielgeräte und Bänke werden noc
Auf dem Pausenhof der Alsenzer Grundschule sind inzwischen deutlich mehr Grünflächen zu finden. Spielgeräte und Bänke werden noch aufgestellt, ferner Hochbeete angelegt.

Alt, verwittert und reichlich Beton: Der Pausenhof an der Alsenzer Nordpfalzschule war alles andere als einladend. In den vergangenen Monaten hat sich eine Menge getan, um das riesige Außengelände ansehnlicher zu gestalten. Mittlerweile ist vieles – wenn auch noch nicht alles – grün was glänzt. Und bald kommen weitere Farbtupfer hinzu.

Bis im Vorjahr präsentierte sich der Pausenhof der Alsenzer Grundschule – wie in vielen anderen Orten quer durch die Republik – im Charme der 1970er Jahre: Zwar mit einigen Bäumen drumherum und vereinzelt auch auf dem Gelände selbst, ansonsten dominierte jedoch die Farbe Grau.

Denn Asphalt und Pflaster haben rund 90 Prozent des insgesamt 6000 Quadratmeter großen Areals bedeckt. Zudem war das etwa 45 Jahre alte Material wellig und zum Teil verwittert – was wiederholt Beanstandungen der Unfallkasse sowie daraus resultierende Ausbesserungen samt entsprechender Kosten nach sich gezogen hat. Vor allem aber war das Außengelände kein Ort, an dem die Schülerinnen und Schüler mit besonderer Freude ihre Pausen verbringen konnten.

Lehrkräfte und Kinder arbeiten am Konzept mit

Dies sollte sich ändern – darin waren sich alle Beteiligten schon vor geraumer Zeit einig. Deshalb hat VG-Techniker Sascha Schreck in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften ein Konzept entwickelt, in dem auch die Wünsche der Kinder selbst einbezogen worden sind. Über allem stand die Frage, wie das Gelände attraktiver gestaltet werden kann. Das Ziel: „Unter Berücksichtigung der notwendigen Verkehrswege – wie beispielsweise Zufahrt und Stellflächen für die Feuerwehr – Asphalt und Beton auf das erforderliche Mindestmaß zu reduzieren“, erläutert Michael Groß, Bauamtsleiter der VG Nordpfälzer Land, im RHEINPFALZ-Gespräch.

Begonnen hat die Umgestaltung im vorigen Sommer, mit den Landschaftsbauarbeiten hatte der Verbandsgemeinderat zum Angebotspreis von 126.000 Euro die Firma Paul aus Stahlberg beauftragt. Grundsätzlich ist der „neue“ Schulhof dreigeteilt: Prunkstück der Planungen ist ein „grünes Klassenzimmer“. Dabei handelt es sich um einen abgegrenzten, naturnahen Bereich, der künftig für Schulstunden im Freien genutzt werden kann. Vorgesehen ist unter anderem, dass auf dieser Fläche Hochbeete angelegt werden, deren Pflege neue Optionen gerade für den Ganztagsschulbereich bieten wird. Ein benachbarter Grillplatz rundet diese Ecke des Terrains ab.

Fußballfeld ist bereits gebaut

Daneben gibt es eine Spiel-, Ruhe- und Lernzone sowie einen Bereich für sportliche Aktivitäten im Unterricht und außerhalb. Eine erste Maßnahme war hier unter Federführung der früheren VG Alsenz-Obermoschel noch vor der 2020 erfolgten Fusion mit der VG Rockenhausen realisiert worden: der Bau eines kleinen Fußballfeldes, dessen Rasen allerdings Groß zufolge noch Optimierungsbedarf aufweist. Ebenfalls bereits vorhanden ist eine Laufbahn, die allerdings erneuert werden muss.

Insgesamt geht es bei dem Projekt um den Rückbau maroder Pflasterflächen und eine Ausweitung von Grünbereichen, vor allem aber um eine kindgerechte Umgebung. Zu einer solchen gehören natürlich auch zeitgemäße Spielgeräte. Den Kauf zweier Konstruktionen hat der VG-Rat in seiner Sitzung beschlossen: einer Kletter-/Seilpyramide sowie einer Kletterkombination für zusammen 10.900 Euro. Diese hatten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften ausgewählt.

Förderverein spendiert einen Balancierbalken

Besonderes Augenmerk habe man darauf gelegt, dass die Geräte aus Recyclingmaterial sind, so Groß. Das sei langlebiger und spare etwa gegenüber Holz Unterhaltungskosten. Aufbau und Montage werde die Firma Paul in den nächsten Wochen für weitere 2000 Euro übernehmen – unterstützt von den Eltern, sofern die Pandemie es zulasse. Ferner informierte der Bauamtsleiter darüber, dass der Förderverein der Nordpfalzschule zusätzlich einen Federbalancierbalken im Wert von 7500 Euro spenden wird.

Neben den Spielgeräten stehen noch weitere Restarbeiten aus: Dazu zählen das Anlegen der Hochbeete sowie das Aufstellen von Bänken und Mülleimern. Dies soll bei etwas wärmerer Witterung erfolgen, so Groß. Das Projekt ist ein weiterer Baustein der 2019 begonnenen grundlegenden Sanierung der Nordpfalzschule: Diese wird brandschutztechnisch auf den neusten Stand gebracht, die zugehörige Turnhalle zudem umfassend erneuert. Gut 1,2 Millionen werden investiert, 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten trägt das Land.

Gelände wird mit Kameras überwacht

Für die Umgestaltung des Pausenhofs sind 372.000 Euro veranschlagt. Aus einem neuen Förderprogramm zum Ausbau der Ganztagsbetreuung hat Mainz einen Zuschuss in Höhe von 260.000 Euro bewilligt – für die VG bleibt ein Eigenanteil von 112.000 Euro. In der Finanzierung enthalten ist die Umstellung der Beleuchtung im Gebäude auf LED-Technik. Ferner hat Bürgermeister Michael Cullmann angekündigt, dass zur „Vandalismus-Verhinderung“ das Freigelände per Videokamera überwacht wird.

Darum habe sich VG-Techniker Sascha Schreck gekümmert – wie um so vieles: „Er hat da wirklich gute Arbeit geleistet und zusammen mit der Schulleitung sowie unserem Bauamt eine Menge Zeit in die Planung investiert. Das Ganze sieht gut aus, die Rückmeldungen sind sehr positiv“, lobt der VG-Chef. Und Groß bringt es auf den Punkt: „In der schwierigen Corona-Zeit eine rundum gelungene Sache.“ Zumindest für die Alsenzer Grundschüler sind die Aussichten im gerade begonnenen Jahr also mehr grün als grau. Und diese Farbe macht ja bekanntlich Hoffnung ...

Bis im Vorjahr dominierten auf dem rund 45 Jahre alten Gelände Asphalt und Beton. Um das zu ändern, haben Lehrkräfte und Kinder
Bis im Vorjahr dominierten auf dem rund 45 Jahre alten Gelände Asphalt und Beton. Um das zu ändern, haben Lehrkräfte und Kinder an einem Konzept mitgearbeitet.
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