Donnersbergkreis Lederhosen, Sachertorte und Kuhfladen-Weitwurf

Das Wetter in den Bergen kann bekanntlich ganz schön rau sein. Dass aber die Verantwortlichen der Werbegemeinschaft (WGW) Winnweiler, die auch beim siebten „Feuer im Gemäuer“ für ein hochwertiges Programm gesorgt hatten, passend zum Motto „Österreich/Alpenregion“ selbst die kühle Witterung „bestellt“ haben, ist nur ein Gerücht. Fakt ist, dass trotz den nicht gerade angenehmen Temperaturen wieder mehrere tausend Besucher in den Winnweiler Ortskern geströmt sind. Ihrem Vorsatz sind die Veranstalter dabei vollauf gerecht geworden: Von Schaufensterdekorationen bis zu musikalischen Vorträgen haben viele Details dazu beigetragen, das Flair unseres Nachbarlandes für einen Abend in die Nordpfalz zu holen. Höhepunkt war die spektakuläre Feuer- und Burlesque-Show.

Sachertorte, rot-weiße Landesflaggen und jede Menge Trachten: Besucher, die sich der Veranstaltung im Herzen Winnweilers näherten, konnten das diesjährige Thema von „Feuer im Gemäuer“ leicht erraten. Nach den USA, Brasilien oder Italien wollten die „Macher“ der WGW bei der Suche nach einem Mottogeber dieses Mal bewusst einen Kontrast zu den südlicheren Gefilden setzen. Und welches Land wäre dazu besser geeignet als Österreich mit seinen Bergen, Traditionen und nicht zuletzt seinen kulinarischen Besonderheiten. Fleischkäse und Debrecziner stillten den Hunger der Gäste, für „Süßmäuler“ gab es Sachertorte und Apfelstrudel. Wer es nicht ganz so alpenländisch mag, der konnte beispielsweise auf Pizza, Bratwurst oder Crêpes ausweichen . Und Bier gibt es ja Gott sei Dank in Österreich wie in der Pfalz zur Genüge… WGW-Vorsitzender Gunter Franck zeigte sich stolz darauf, dass trotz des nicht so freundlichen, aber immerhin trockenen Wetters wieder so viele Besucher nach Winnweiler gekommen waren, um für einen Abend „nach Österreich“ zu entfliehen: „Ein erfolgreiches Fest bei gutem Wetter zu veranstalten ist kein Kunstwerk. Zu uns kommen aber sogar Hunderte, wenn es regnet oder wie heute kalt ist. Das ist ein gutes Zeichen.“ Viel Mühe hatten sich auch die Inhaber der bis Mitternacht geöffneten Geschäfte mit der Dekoration ihrer Schaufenster gemacht: Diese zierten beispielsweise Trachten, Edelweiß oder ein Schifferklavier. Wie man sich für einen Trip in den Alpen passend kleidet, zeigten die Winnweilerer Textilgeschäfte bei einer Modenschau. Und auch die Mitarbeiter der beteiligten Läden hatten sich traditionell mit Lederhosen, karierten Blusen und Filzhüten in Schale geworfen. Getreu dem Motto „Trachtenmix und Rock ’n’ Roll“ war auch für musikalische Unterhaltungen bestens gesorgt: Alleinunterhalter, die einheimische Band „Final Mask“ sowie alpenländische Musik von den „Peitschenknallern“ oder Jagdhornbläsern heizten den Gästen so richtig ein. Dazu tanzten in den Straßen spontan unterschiedliche Trachtengruppen. „Feuer ins Gemäuer“ brachten auch die Darbietungen der Showtanzgruppe „No Limit“. Fackeln am Marktplatz und entlang der verkehrsberuhigten Zone spendeten nicht nur Wärme, sondern trugen auch zur gemütlichen Atmosphäre bei. Voll auf ihre Kosten sind auch die kleinen Gäste gekommen: Neben „Schau-Kuh-Melken“ an einer Plastik-Kuh und „Kuhfladen-Weitwurf“, wo es auch Preise zu gewinnen gab, konnten sie am Marktplatz auf einem Riesenrad im Miniatur-Format ihre Runden drehen. Dieses spannte den Bogen zum Vergnügungspark im Wiener „Prater“. Wer vermutet hatte, das Motto des Abends würde eher die „gesetztere“ Generation anlocken, der sah sich getäuscht: Das Publikum war bunt gemischt, unter den Festbesuchern befanden sich auch zahlreiche jüngere Gäste und Jugendliche. Krönender Abschluss waren um Mitternacht die standesgemäße Feuershow mit zahlreichen Effekten sowie die prickelnde Josefine-Mutzenbacher-Burlesque-Show aus Wien. Insgesamt ist es der WGW prima gelungen, das Flair der Alpenländer nach Winnweiler zu holen. Das war nicht zuletzt daran zu erkennen, dass der ein oder andere Besucher schon mal spontan auf der Straße zu Schifferklavier-Musik getanzt hat. Und irgendwie hat sogar das Wetter gut gepasst ... (fisi)