Donnersbergkreis Kirchheimbolanden: Sanierung von Grund- und Hitzfeldschule wird teurer

Bevor die eigentlichen Sanierungsarbeiten an der Grund- und Hitzfeldschule in Kirchheimbolanden starten, müssen zunächst große T
Bevor die eigentlichen Sanierungsarbeiten an der Grund- und Hitzfeldschule in Kirchheimbolanden starten, müssen zunächst große Teile des Abwassersystems saniert werden.

Das Großprojekt Sanierung von Grund- und Hitzfeldschule in Kirchheimbolanden wird immer größer: Wie Bauamtsleiter Udo Bauer am Dienstagabend in der Sitzung des Verbandsgemeinderates berichtete, müssen vor dem Baustart zunächst Arbeiten an großen Teilen des Abwassersystems erfolgen. Verständigt hat sich das Gremium zudem darauf, eine für die Zeit der Sanierung benötigte Containeranlage zu kaufen.

„Es ist doch etliches zu tun“, sagte Bauer mit Blick auf die Kanalsanierung. Untersuchungen im Bereich des Eingangs Linsenpfad hätten ergeben, dass große Teile des Abwassersystems in offener Bauweise saniert beziehungsweise neu hergestellt werden müssen. Weiteres Problem: Da ein funktionierendes Abwassersystem Voraussetzung für den Anschluss der im Innenbereich neu verlegten Leitungen sei, sollten zunächst die Kanalarbeiten ausgeführt werden. „Wir wollten die Arbeiten in die Sommerferien legen, damit nach den Ferien der Eingangsbereich wieder benutzbar ist“, sagte Bauer. Die Ausschreibungsunterlagen hätten zwar elf Firmen angefordert, jedoch habe nur ein Unternehmen ein Angebot abgegeben. Und das liegt laut Bauer 60.000 Euro über den ursprünglich veranschlagten Kosten von 215.000 Euro. „Wir sollten schnellstmöglich loslegen. Uns bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als dieses Angebot anzunehmen“, so Bauer. Vom Planungsbüro habe er zudem gesagt bekommen, dass das Preisniveau gestiegen ist. Auch für Thomas Edinger (CDU) gibt es keine andere Alternative. Jedoch sollte sichergestellt sein, dass die Firma auch am 3. Juli loslegen kann. „Das Unternehmen ist aus Kirchheimbolanden. Sie haben gesagt, dass sie dafür Kapazitäten freischaufeln werden“, sagte Bauer. „Was sollen wir machen?“, fragte Siegfried Groß (SPD) – und fügte an: „Wir können die Schule nicht auf Jahrzehnte sanieren.“ Eine weitere Bauverzögerung könne man auch den Eltern gegenüber nicht kommunizieren, meinte Nicole Brückner (CDU). Überrascht zeigte sich auch Helmut Schmidt (Linke) von der Preisexplosion. Letztlich stimmte auch er wie alle anderen Ratsmitglieder einer Vergabe des Auftrages zu. Einstimmig war letztlich auch die Entscheidung, eine Containeranlage zu kaufen, die Platz hat für vier Klassenräume sowie einen Nebenraum, in dem die Technik untergebracht werden kann. Letztlich muss die Verbandsgemeinde aber auch hier deutlich tiefer in die Tasche greifen als vermutet. „Die Container sind erheblich teurer als ursprünglich veranschlagt. Es ist sehr schwierig, günstig an Container zu kommen“, sagte Bürgermeister Axel Haas. Laut Udo Bauer hatten nur vier Firmen ein Angebot eingereicht. „Es sind drei Gebäudekörper zu sanieren. Für jeden Teil rechnen wir ein Jahr Sanierungszeit“, so der Bauamtsleiter. Heißt: Die Verbandsgemeinde bräuchte die Container für die Grundschule zwei Jahre lang. Auch der Kreis habe signalisiert, dass er Bedarf an Containern für die Sanierungszeit für die Hitzfeld-Schule haben könnte. Die Mietkosten belaufen sich beim günstigsten Bieter, einer Firma aus Bad Sobernheim, auf rund 309.500 Euro für 24 Monate. Werden sie gekauft, kosten sie beim gleichen Unternehmen rund 320.000 Euro. Ursprünglich waren 185.000 Euro für die Container geplant. „Vielleicht kann man sich mit anderen austauschen, die auch ihre Grundschule sanieren“, setzte Thomas Edinger darauf, die Container danach verkaufen zu können. Klaus Duwensee (FWG) kann sich vorstellen, dass später auch die eine oder andere Gemeinde oder ein Verein Interesse daran hat. „Gebraucht welche zu kaufen, ergibt keinen Sinn. Wir wissen dann nicht, wie alt und in welchem Zustand sie sind“, meinte Alexander Groth (FWG). Laut Bauer habe man ohnehin keine geeigneten gebrauchten Container gefunden. „Eine Verzögerung der Arbeiten ist nicht unwahrscheinlich. Dann käme am Ende eine Miete noch teurer als ein Kauf“, sagte Siegfried Groß. „Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass ein Mietpreis fast genauso hoch ist wie der Kaufpreis“, meinte Helmut Schmitt. Einstimmig war auch der dritte Beschluss, der die Sanierung der Grundschule betraf. Dabei geht es um die Umstellung der Beleuchtung auf LED. Nach Rücksprache mit den Planern wurde ein Antrag auf Förderung von 40 Prozent gestellt. Die Gesamtkosten der Umstellung belaufen sich auf 234.000 Euro. „Die Amortisation beträgt acht Jahre“, sagte Axel Haas. In den Sommerferien sollen neben den Kanalarbeiten auch Rückbauarbeiten an Decken vorgenommen werden. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten in den Gebäuden sollen in den Herbstferien beginnen, so der Plan.

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