Winnweiler Kerweumzug statt im Oktober künftig im Juni?

Schon des öfteren ist der Winnweilerer Oktobermarkt-Umzug sprichwörtlich ins Wasser gefallen – wie hier im Jahr 2019.
Schon des öfteren ist der Winnweilerer Oktobermarkt-Umzug sprichwörtlich ins Wasser gefallen – wie hier im Jahr 2019.

Tradition oder Hoffnung auf Sonnenschein und wärmere Temperaturen: Was sollte den Ausschlag geben bei der künftigen Organisation des Winnweilerer Kerweumzugs? Auf den Punkt gebracht: Soll er weiterhin am Oktober- oder doch bereits im Juni am Johannismarkt stattfinden?

Mit dieser Frage hat sich nun der Gemeinderat beschäftigt. Marktmeister Martin Leister hatte nach Gesprächen mit den Gastronomen, den an der Bewirtung teilnehmenden Vereinen und den Schaustellern vorgeschlagen, den Umzug künftig nicht mehr im Rahmen des Oktobermarktes, sondern bereits am Johannismarkt im Sommer auszurichten.

Dies habe vor allem witterungsbedingte Gründe, erläuterte Ortsbürgermeister Rudolf Jacob (CDU). „Es war in der Vergangenheit oft so, dass der Umzug unter schlechtem Wetter litt, die Akteure teils bis auf die Haut durchnässt wurden.“ Das wirke sich negativ auf die Bereitschaft aus, mit Gruppen am Umzug mitzuwirken – „vor allem, wenn Kinder und Jugendliche beteiligt sind“, so Jacob.

Er räumte aber andererseits ein, dass traditionell der Oktobermarkt die „richtige“ Winnweilerer Kerwe sei und der Umzug an diesem Termin auch von Gruppen aus den Nachbarorten unterstützt werde. Diese nehmen häufig mit den Motivwagen der eigenen, bereits stattgefundenen Kerwen in Winnweiler teil. Grundsätzlich kein Problem hatte die Ratsmehrheit damit, den Oktobermarkt künftig als Zeltkerwe auf dem Schlossplatz auszurichten, wie Leister bereits mit den beteiligten Akteuren besprochen hat. Allerdings soll der Umzug zumindest 2023 in jedem Fall noch einmal am Oktobermarkt über die Bühne gehen.

Für 2023 „zu kurz angerannt“

Sebastian Glanz (CDU) argumentierte, dass für ihn aus der Tradition heraus der Umzug untrennbar mit dem Oktobermarkt verbunden sei, er werde deshalb einer Verlegung nicht zustimmen. Ähnlich äußerte sich Oskar Knobloch (SPD), nannte aber zusätzliche Beweggründe, gegen die Verlegung zu votieren. „Das ist für 2023 sicher zu kurz angerannt. Viele Mitbürger und auch die Vereine haben bereits mit dem Umzug zum Oktobermarkt geplant.“ Bei einer Vorverlegung auf Juni blieben gerade mal noch drei Monate Zeit zur Vorbereitung, so Knobloch. Dies sei seines Erachtens zu knapp.

Daniela Marger (CDU) hingegen konnte der Verlegung durchaus etwas abgewinnen, vor allem mit Blick auf die jüngeren Teilnehmer: „Es macht Kindern und Jugendlichen sicher mehr Spaß, bei warmen Temperaturen und Sonnenschein beim Umzug mitzufahren als wenn es regnet.“ Dem hielten andere entgegen, dass es auch am Johannismarkt im Juni keine Schönwettergarantie gebe. Dieses Jahr bleibt zunächst alles beim Alten, für 2024 soll über den Umzug noch einmal mit den Ausrichtern beraten werden.

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