Donnersbergkreis Gut ist noch nicht gut genug

Es blieb kaum Zeit, die herrliche Aussicht auf der Burgruine Randeck in Mannweiler-Cölln zu genießen: Die Bürgermeisterkandidate
Es blieb kaum Zeit, die herrliche Aussicht auf der Burgruine Randeck in Mannweiler-Cölln zu genießen: Die Bürgermeisterkandidaten Ilonka Schäfer, Tanja Gaß, Uwe Krebs (von links), Frank Haage (rechts) und Michael Cullmann (2.v.r.) stellten sich den Fragen der RHEINPFALZ-Redakteure Kathrin Thomas-Buchen und Rainer Knoll.

In der VG Nordpfälzer Land lässt es sich wunderbar leben: Darin waren sich die fünf Kandidaten für das Bürgermeisteramt in der künftigen Verbandsgemeinde einig. Ebenso stimmten sie aber überein, dass Verbesserungen notwendig sind – um neue Bürger zu gewinnen, damit Firmen sich ansiedeln, um Touristen hierher zu locken. Unterschiedlich waren dagegen ihre Vorschläge, wie die Region fit für die Zukunft gemacht werden soll. Ein intensiver Austausch über Zugtickets, Waldbaden und doppelte DSL-Leitungen.

Attraktivität der Gemeinden

Für Frank Haage (FDP) ist es nicht nur wichtig, junge Familien als neue Einwohner zu gewinnen – für ebenso bedeutsam hält er es, „dass die jungen Menschen hierbleiben. Das ist ein Beweggrund, warum ich aktiv geworden bin, ich habe selbst drei Kinder.“ Ein wesentlicher Faktor wäre für ihn die Elektrifizierung der Alsenztalbahn – sowohl aus Gründen des Umwelt- als auch des Lärmschutzes. „Immerhin war das mal im Bundesverkehrswegeplan drin. Das würde unsere Region noch attraktiver machen“, so Haage. „Ich glaube, das Leben auf dem Land ist ,in’ mittlerweile“, sagt Tanja Gaß (parteilos; unterstützt von CDU und FWG Donnersbergkreis). Ein Grund sei, dass in Ballungsgebieten – beispielsweise im Rhein-Main-Gebiet – Wohnraum kaum noch bezahlbar sei. „Wir haben attraktive Dörfer, wir haben attraktive Bauplatzpreise“, es sei lohnenswert, sich in der neuen VG niederzulassen. Natürlich gehörten dazu eine gute Verkehrsanbindung, ein funktionierendes Mobilfunknetz („Da sind wir als Kommunalpolitiker etwas ohnmächtig“) und eine gute DSL-Versorgung („Hier sind wir auf einem guten Weg“). Keine Frage dürfe sein, weiter in Kitas und Grundschulen zu investieren: „Das kostet uns Geld, die Gebäude kosten uns Geld, aber das muss es uns wert sein.“ Den „dezentralen Weg“ der VG Rockenhausen bei Kitas und Grundschulen wolle er fortsetzen, betont Michael Cullmann (SPD). Um die Standorte in den Dörfern zu halten, habe man 2017 die fünf Kindergärten pädagogisch zur „VG Kita ROK“ gebündelt. Diese werde nun – wegen des hohen Platz-Bedarfs – um eine sechste Kita in Sankt Alban erweitert. Dass dafür das Bürgerhaus umgerüstet wird, sei eine „Win-win-win-Situation“: geringere Kosten als ein Neubau, finanzielle Entlastung der Gemeinde, wohnortnahe Betreuung. Viel investiert habe man in DSL: So seien für eine Million Euro Leerrohre verlegt worden, die den Gemeinden gehören. Noch wichtiger als die Elektrifizierung der Alsenztalbahn wäre für ihn „die umsteigefreie Anbindung nach Mainz und Frankfurt, das wäre ein Riesen-Plus“.

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