GEHRWEILER Gemeinderat: Abstufung der Kreisstraße 4 bei Höringen eine „Fehlentscheidung“

In marodem Zustand: die K4 zwischen Wingertsweilerhof und Winnweiler.
In marodem Zustand: die K4 zwischen Wingertsweilerhof und Winnweiler.

Die „politisch gewollte Abstufung“ der K4 zum kombinierten Rad- und Wirtschaftsweg zwischen dem Wingertsweilerhof und Winnweiler sei eine Fehlentscheidung. Das stellt der Ortsgemeinderat Gehrweiler in einer Stellungnahme zum Bericht „Schlusskapitel im Streit um die K 4“ vom 17. September fest.

Für die Menschen in Höringen, Gehrweiler, Heiligenmoschel und den angrenzenden Orten sei diese Entscheidung kaum nachvollziehbar. „Der Region im südlichen Teil des Donnersbergkreises wird mit dieser wohl nicht umkehrbaren Entscheidung wieder ein Stück Flexibilität genommen“, so diese Stellungnahme.

Wie berichtet, soll die K4 zwischen Winnweiler und Wingertsweilerhof zum Rad- und Wirtschaftsweg ausgebaut werden und damit dem Autoverkehr nicht mehr zur Verfügung stehen. Ursprünglich sollte die Straße außerhalb der Ortslagen in ihrem maroden Zustand zum Wirtschaftsweg abgestuft werden. Im Hintergrund steht die Haltung des Landes, Kreisstraßen nicht mehr zu fördern, wenn Orte durch andere klassifizierte Straßen angebunden sind, wie hier über die Landesstraße 390. Nach langem Kampf um den Erhalt der Straße hat der Gemeinderat Höringen nun dem neuen Vorschlag des Kreises zugestimmt.

Das Votum der Höringer Ratsmitglieder sei zu akzeptieren und verständlich, befinden deren Gehrweilerer Amtskollegen. Doch sei diese Entscheidung gewissermaßen „von oben“, von Kreis und Land erzwungen und nicht im Sinne der direkt betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Erinnert wird an eine Unterschriftenaktion und Eingaben, die nun „umsonst“ gewesen seien. „Wo bleibt der so sehr von der Politik strapazierte Begriff ’Bürgerwille’? Stärkung des ländlichen Raumes, strukturelle Verbesserungen auch für die Landbevölkerung, kurze Wege zum Einkauf, zum Arzt, zur Apotheke, zum Gymnasium, zum Bahnhof, zur nächsten Autobahnauffahrt – doch nur Worthülsen?“

Erinnert wird auch daran, dass vor Jahren mit kommunal Verantwortlichen in Räumen der Kreisverwaltung darüber verhandelt worden sei, dass eine Abstufung der K4 nur dann in Frage komme, „wenn vorher die L390 saniert und ausgebaut wird“. Das sei nicht erfolgt und auch im Straßenbauprogramm des Landes für die nächsten Jahre nicht vorgesehen. Mit der L390 in ihrem desolatem Zustand stehe keine gut ausgebaute Straße als Alternative zur K4 zur Verfügung.

Finanzielle Gründe für Entscheidungen gegen den Willen der Betroffenen vorzuschieben, halten die Ratsmitglieder für fadenscheinig. „Auch die geplante Abstufung und der Ausbau der K4 zum Rad- und Wirtschaftsweg wird den Kreis Geld kosten. Die notwendige Verbreiterung des künftigen Wirtschaftsweges um 0,50 Meter muss der Kreis zahlen.“ Die vielen Nutzer der K4 wären lediglich mit einer Erneuerung der Deckschicht vollauf zufrieden, ruft der Rat seinen schon früher geäußerten Vorschlag einer kleinen Ausbaulösung in Erinnerung, der seinerzeit verworfen worden war.

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