Donnersbergkreis Durch bella Italia und ab in die Prärie

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Zum Herbstkonzert hatte der Gesangverein ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen. Neben dem Männerchor, dem gemischten Chor und dem jungen Chor „Los Sabados Cantados“ aus Albisheim nahmen Gastchöre aus Dreisen, Pfeddersheim, Falkenstein, Einselthum und Göllheim an dem Konzertabend teil.

Bunt wie das Herbstlaub gestalteten die Chöre ein vielseitiges und mitreißendes Programm. In einheitlicher rot-weißer Kleidung scharte sich gut ein Dutzend Männer aus Falkenstein um ihren Dirigenten Stefan Weber und erzählte von „Junkers Kneipe“, wo man beim Wein saß. Köstlich, wie die Sänger „mein Mädchen mit den himmelblauen Augen“ besangen, oder aufforderten „Komm, mein liebes Mädchen, wir wollen tanzen“. „Lass ziehen uns in die Welt“, war ein weiterer Titel bei dem Auftritt. „Freude, das ist Musik für mich“, verkündete der ortsansässige gemischte Chor mit Trommelklang untermalt, um dann mit einem Potpourri in das sonnige Italien durchzustarten. Unter dem Titel „O bella Italia“ ließen die Sänger mit „Tiritomba“ die Sonne am blauen Himmelszelt so scheinen, dass die Wärme des Südens fast spürbar wurde. Mit dem „Makkaronilied“ schürte der Chor die Lust auf eine deftige Mahlzeit, bevor er sich mit „Bella Bimba“ unter der Leitung von Sofie Bender aus den südlichen Gefilden wieder zurückzog. Auch der Männerchor flüchtete vor dem heimischen Herbst, ihn zog es nach Übersee. In der Weite der Prärie hielten die Sänger die Pferde am strammen Zügel. Sie besangen „Susanna, wie ist das Leben schön“, und rhythmisch klatschend vom Publikum unterstützt kehrten sie dann mit „Glory, glory Halleluja“ wieder nach Hause zurück, wo sie mit viel Applaus empfangen wurden. Ein Hoch auf die Musik gab es vom gemischten Chor Dreisen unter Alena Gahn, der bei goldenem Wein „Viva la Musica“ besang. In der „Melodie meines Lebens“ spürten die Dreiser: „Tag für Tag, Jahr für Jahr klingt in mir eine Melodie“, auch noch als die „Abendglocken“ im grünen Tal den Sonntag einläuteten. Die Chorgemeinschaft Pfeddersheim – in Albisheim immer wieder gern gehört, – stieg diesmal mit „Morgenrot“ ins Programm ein. „Am Morgen, wenn alles noch ruht, erscheint es am Himmel wie goldene Flut, da öffnet Allvater den himmlischen Saal“ – andächtig wurde der Beitrag unter der Leitung von Christian Bitsch vom Publikum aufgenommen. „Dies ist ein Herbsttag, wie ich noch keinen sah, die Luft ist still als atmete man kaum“, besangen die Rheinhessen den Herbst in der Pfalz. Dabei fiel ihnen ein, als kleine Jungen ein kleiner Lump gewesen zu sein, was sie jetzt als „Lümpchen“ besangen. „Das Tal in den Bergen“ erklang sehnsuchtsvoll und ließ die Gesangsinterpreten in Nostalgie schwelgen, als sie feststellten „mein Tal und die Berge sind herrlich wie vorher, mein Herz sucht die Freunde, doch es findet sie nicht mehr“. Am Applaus war zu erkennen, dass man sich auf ein Wiedersehen beim nächsten Konzert freut. Der Jakob-Scheller-Chor verstand es unter der Leitung von Gudrun Scherrer den „Gefangenenchor“ so wiederzugeben, dass die Sehnsucht nach Freiheit spürbar wurde. Dem gemischten Chor mit seiner südafrikanische Komposition „Amen Siyakudumisa“ gelang es ebenfalls, die Gunst des Publikums zu gewinnen. Mit dem „Signore delle Cime“ besang der Chor das Moor und die Unendlichkeit. Der Männerchor Göllheim und der gemischte Chor Albisheim vereinten sich unter Doris Bender und ließen sich dann – militärisch exakt – vom „K-und-K-Infanterieregiment“ einnehmen. Danach schickten sie den „Frater Kellermeister“ an den Rhein, um Wein zu holen. Mit „Ich glaube“ von Udo Jürgens, dem „Guantanamera“ wie auch bei dem Titel „Brasil“ wusste die Gruppe Los Sabados Cantados mit ihren Sängerinnen und Sängern und ihrem Dirigenten am Klavier zu begeistern. |sdl

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