Donnersbergkreis Die Stadt bringt die Vorentscheidung

... und als dann auch die Internetseite der VG hing, waren plötzlich wieder die guten alten Schnellmeldungen gefragt. Das hieß j
... und als dann auch die Internetseite der VG hing, waren plötzlich wieder die guten alten Schnellmeldungen gefragt. Das hieß jede Menge Arbeit für die fleißigen Verwaltungsmitarbeiter in Alsenz und Rockenhausen.

Zunächst noch einmal die nackten Zahlen: In der Stichwahl um das Bürgermeister-Amt hat Michael Cullmann (SPD) am Sonntag 54,1 Prozent der Stimmen erhalten. Er führt also ab 1. Januar 2020 die neue, aus den bisherigen Verbandsgemeinden Alsenz-Obermoschel und Rockenhausen gebildete VG Nordpfälzer Land. Auf seine von der CDU nominierte Kontrahentin Tanja Gaß (parteilos) entfielen 45,9 Prozent. In absoluten Zahlen lautete das Ergebnis 4413:3749 – Cullmann siegte also mit 664 Stimmen Vorsprung. Nach Gemeinden beziehungsweise Städten lag Cullmann mit 21:14 vorne (ein Unentschieden). VG Alsenz-Obermoschel Ein starkes Ergebnis erzielte die derzeitige Beauftragte in „ihrer“ Verbandsgemeinde: Hier hat sie rund 63 Prozent erhalten, in 13 von 15 Ortsgemeinden sowie in der Stadt Obermoschel gewonnen. Die besten Resultate fuhr Gaß in Unkenbach (86 Prozent), Kalkofen (83,3) und Sitters (82,4) ein. Viel Boden gut gemacht hat sie im Einwohner-starken Alsenz: Während für Cullmann fast exakt so viele Wähler wie im ersten Wahlgang votierten (194/193), legte Gaß von 323 auf 420 Stimmen (68,5 Prozent) zu. In den genannten sowie in weiteren Gemeinden der VG Alsenz-Obermoschel zeigte sich ein von vielen prognostizierter Trend: Zwar hat auch Cullmann mancherorts Stimmen der im ersten Wahlgang ausgeschiedenen Uwe Krebs (parteilos, nominiert von der Freien Liste), Frank Haage (FDP) und Ilonka Schäfer (Einzelbewerberin) hinzugewonnen – das Gros sammelte jedoch in der Stichwahl Gaß ein. Beispiel: In Münsterappel hat sie am 26. Mai 15,8 Prozent, am Sonntag 57,2 Prozent der Stimmen erhalten. Dagegen sind in einigen wenigen Orten (Kalkofen, Schiersfeld, Sitters) möglicherweise manche Cullmann-Befürworter des ersten Wahlgangs zu Hause geblieben, da dort die absolute Zahl seiner Stimmen leicht gesunken ist. Doch auch der Rockenhausener VG-Chef verzeichnete im Norden der neuen Verbandsgemeinde einige respektable Ergebnisse, landete wie im Mai in Waldgrehweiler mit 66:58-Stimmen einen „Auswärtssieg“. Den hatte er im ersten Wahlgang auch in Mannweiler-Cölln geholt – mit exakt gleicher Stimmenzahl (88) reichte es jetzt „nur“ zum Patt. Auch in Oberhausen, Obermoschel, Münsterappel, Gaugrehweiler und Niederhausen erzielte der SPD-Kandidat über 40 Prozent. VG Rockenhausen Die Verbandsgemeinde Rockenhausen ist unangefochtenes „Cullmann-Land“: Auf ihn entfielen rund 62 Prozent der Stimmen, in allen 19 Ortsgemeinden sowie in der Stadt Rockenhausen hatte er die Mehrheit. Einziger kleiner Fleck auf der weißen Weste: In einem der insgesamt 27 Wahlbezirke hatte er das Nachsehen – auf dem zu Bayerfeld-Steckweiler gehörenden Schmalfelderhof mit 21:22-Stimmen. Dafür durfte sich Cullmann freuen, gleich in zwei Gemeinden den Ausgang gedreht zu haben: In Sankt Alban – hier konnten anscheinend im Zusammenhang mit der geplanten Kita entstandene Wogen geglättet werden – siegte er mit 87:66-Stimmen, im Mai hatte das Ergebnis noch 67:72 gelautet. In Gaß’ Heimatort Gundersweiler (dort lag sie im ersten Wahlgang mit 160:139 vorne) gewann er am Sonntag mit 154:141-Stimmen. Prozentual am besten abgeschnitten hat Cullmann in Seelen (74,7 Prozent), Dielkirchen (73,6) und Würzweiler (73,4). Vorentscheidenden Charakter hatte aber sein starkes Ergebnis in der Stadt Rockenhausen (66,4:33,6 Prozent): In allen – inklusive den Ortsteilen Marienthal und Dörnbach – sieben Wahllokalen hat der SPD-Bewerber Mehrheiten von „60 plus“, in einem Bezirk („Sozialstation“) sogar von 70 Prozent eingeheimst. Dadurch hat Cullmann in der Stadt einen Vorsprung von 776 Stimmen herausgeholt – das war für Gaß kaum aufzuholen. Sie hat aber in der VG Rockenhausen konstant über 25 Prozent gepunktet, „40er“ Werte holte sie neben Sankt Alban und Gundersweiler noch in Bisterschied, Imsweiler, Schönborn, Teschenmoschel und Rathskirchen. Allerdings hatte auch sie in einigen Gemeinden gegenüber dem ersten Wahlgang einen Stimmen-Rückgang zu verzeichnen: Gundersweiler, „Delwe“, Gehrweiler, Gerbach und Ruppertsecken. Die Wahlbeteiligung 68,5 Prozent der Berechtigten hatten sich am 26. Mai an der Wahl des Verbandsbürgermeisters beteiligt. Es war kaum zu erwarten, dass dieser – auch durch die parallel stattfindenden Kommunalwahlen bedingte – hohe Wert im zweiten Anlauf zu halten ist. Angesichts der erschreckenden, oft nicht mal die 40 Prozent knackenden Quote, die man von anderen Stichwahlen kennt, sind die 57,8 Prozent ein sehr respektabler Wert. Die Würfel sind also gefallen – jetzt heißt’s warten: In 197 Tagen startet die Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land.

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