Donnersbergkreis Der Pfarrer begeistert in der Bütt

Spaß, Stimmung, komische Büttenreden, witzige Sketche und zackige Tänze: Das alles bot das närrische Programm der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) der Pfarrgemeinde St. Sebastian in Rockenhausen. Dabei wurde auch noch etwas Gutes getan: Der Erlös geht wieder an ein Waisenhaus nach Indien.

Eva Günther, die zweite Vorsitzende der Rockenhausener KFD-Frauen, begrüßte in ihrer lockeren, gereimten Eingangsrede die Gäste – unter ihnen den Hausherrn Pfarrer Markus Horbach. „Es ganz Johr, do sin mer brav un venünftig, doch heit Owend, do feiern mer alle ganz zünftig“, kündigte Günther an. Die Marienkäfergarde aus Winnweiler unter der Leitung von Julia Wendt und Lilli Walter brachte mit ihrer schwungvollen Darbietung Stimmung in den Saal. Unter dem Titel „Die Nachhilfestunde“ stand ein Sketch von Petra und Leonie Lembach sowie Aileen Busch. Betty Graf kam in ihrem urkomischen Vortrag im schwarzgelben Bienenkostüm zu dem Schluss, dass sie ihren Mann nie mehr mit auf die Fasnacht nehme, da er sich dort nur auf fremden Blüten niederlasse. Es wurde dunkel im Saal, als Leonie Lembach und Aileen Busch mit ihrer Schwarzlichttanznummer einen Höhepunkt setzten. Die „durchgeknallte“ Bedienung Birgit Carra schockierte ihre Gäste Salvatore Scaravilli, Wolfgang Rüffer und Joscha Carra und servierte ihnen eine deftige Kost. Einer Problembewältigungstherapie unterzog sich Christel Döring. Mit Hut und Dirndl, schwenkender Handtasche und Zahnlücken berichtete sie naiv aus ihrem Eheschlafzimmer. Sie outete sich als die „Callas vun Rocke-hause“ und gab mit ihren „Background-Schlampen“ eine mitreißende Gesangskostprobe zum Besten. Birgit Carra und Erich Rheinheimer zeigten in ihrem Sketch, was passieren kann, wenn’s pressiert und man hinter einer Mauer verschwinden muss – umwerfend komisch! Mit dem Tanz „Fluch der Karibik“ brillierte die große Garde des TV Winnweiler. Frei nach Loriot besuchten Eva Günther und Heike Busch als Paar in der Eheberatung die „Psychotante“ Monika Weigand. Pfarrer Bernd Schneider, unter sakralen Klängen in die Bütt geleitet, riss das närrische Publikum zu Beifallsstürmen hin, als er seine Probleme mit den vielen Kuchenspenden trocken und mit ureigener Komik vortrug. Wenn seine Predigten nur annähernd so fesselnd und unterhaltend sind, dann: „Nix wie ab in die Kerch!“ Eine katholische Modenschau, das gab es wohl weit und breit noch nie. Umso mehr begeisterten die von Moderatorin Birgit Carra vorgestellten Modelle. Unter dem Motto „Was trag ich zum Kirchgang“ präsentierte Eva Günther das Modell „Maria breit den Mantel aus“. In der Kreation „Gotteslob“ schwebte Pfarrer Schneider über die Bühne und wäre mit seinem Auftritt sicher auch bei Heidi Klums next Topmodel erfolgreich. Beim Modell „Franziskus“, vorgestellt von Salvatore Scaravilli, wurden alte Zöpfe von jungen Mädchen abgeschnitten. Weitere Models waren Joscha Carra, Wolfgang Rüffer, Horst Hüninghaus, Christel Döring, Erich Rheinheimer, Monika Weigand, Betty Graf, Roswitha Dautermann, Petra Lambach, Heike Busch und die „Nummerngirls“ Leonie Lembke und Aileen Busch sowie der Bodygard Jannik Kropf. Mit Powermusik rockten die „Rok Queens“ vom Rohau-Fasnachtsverein das Säälchen. Die Leitung dieser Showtanzgruppe haben Steffi Schmidt, Kathrin Dörr und Sandra Famula. Carmen Chedron, Sandra Famula und Liane Schneemann wurden mit großem Bedauern von der Gemeindereferentin Tanja Rieger aus der Truppe verabschiedet. Mit Rosen, Küsschen und Sekt bedankten sich die Damen bei Pfarrer Horbach für seine Unterstützung. Ein Schlafzimmer wurde in Windeseile auf die Bühne gebracht. Das „Ehepaar“ Eva Günther und Heike Busch vermutete nächtliche Einbrecher im Haus. Großartig dann die Stimmung, als das Männerballett „alpine Gipfelstürmer“ in zünftiger Kleidung tanzte. Großen Beifall gab es für den 83-jährigen Horst Hüninghaus, der den jüngeren Tänzern in nichts nachstand. Hier zeigte auch Pfarrer Schneider sein Talent. Vor dem ausgelassenen Finale bedankte sich Eva Günther beim musikalischen Leiter Wolfgang Bayer und Zeremonienmeister Patrick Steller sowie dem „unermüdlichen“ Bastler Rolf Lembach. (rtb)