Donnersbergkreis Auch Michael Jackson ist dabei

Die Landfrauen feierten den Super-Sommer.
Die Landfrauen feierten den Super-Sommer.

Von seiner besten Seite zeigte sich das Wetter pünktlich zur Rittersheimer Kerwe. Dreh- und Angelpunkt war das Dorfgemeinschaftshaus in der Ortsmitte. Dort standen für die Kleinen eine Hüpfburg und ein Popcorn-Automat bereit.

Auf das Neubaugebiet machte beim Kerweumzug ein Motivwagen mit Betonmaschine und Maurerutensilien aufmerksam. „Häuslebauer uffgebasst, in Rierschen is noch Platz“ der passende Slogan. Angeblich waren auch die Römer schon in Rittersheim ansässig. Strandfeeling verbreiteten die Landfrauen. Im Bikini, mit Strohhut und Schwimmtieren, verbreiteten sie gute Laune unter dem Motto „Bei dem Summer musste mer net fort, mer hatten die Hitze im Ort“. In bayerischer Tracht präsentieren sich die Kerwemäd und Kerweborsch, die am Abend zuvor auch einen bayerischen Abend organisiert hatten. Den Kerwewein gab’s aus der Gießkanne, damit auch ja nichts von dem guten Tropfen verschüttet wurde. Mit am Start war auch die „Gutbrod“-Fan-Gemeinde aus Gauersheim mit ihren Mini-Traktoren. Die Pop-Legende Michael Jackson wurde, zu den entsprechenden Hits und auf einem eigenen Motivwagen, von Marco Merz verkörpert. Mit perfekt einstudierten Tanzschritten auf einem silbernen Podest auf dem fahrenden Hänger die Balance zu halten, das war schon eine starke Leistung. Die Ilbesheimer Kerwejugend präsentierte sich nostalgisch in bäuerlicher Arbeitskleidung und hatte Korn, Stroh, Mehl, Kartoffeln und Äpfel auf einem Wagen. Ein krasses Gegenstück bildete der „Techno-Opa“ mit seinen Lautsprechern am Rollator, aus denen fetzige Rhythmen dröhnten. Vor der Bischheimer Kerwejugend musste sich keiner fürchten – sie war auf ihrem Wagen in einen Käfig gesperrt. „Ihr Leit, er missen nimmi zittern, wie ihr seht, mir sitzen hinter Gittern“, hieß es dazu. Für die musikalische Umrahmung sorgten die „Dunnerschbejer Wildsaufetzer“, die auch während der Kerwerede aufspielten. Dafür stieg Sabrina Merz auf die Leiter. Sie konnte wieder einige „Stickelcher“ zum Besten geben: von der Rittersheimerin, der letztes Jahr während der Rede das Auto beschädigt wurde, und die ihr Fahrzeug dieses Jahr sicherheitshalber im Hof verstaut hat. Vom Kerwebaum, der entwendet wurde, während im Gasthaus Wilz auf der Haide eben dieser begossen werden sollte. Und dann fand sich ein Rittersheimer in der Rede wieder, der in Kirchheimbolanden zum Max-Giesinger-Konzert wollte: Kreidebleich musste er seiner Frau gestehen, dass er die Karten daheim auf der Kommode vergessen hatte. Einen Polizeieinsatz gab’s bei einer Gemeinderatssitzung, weil eine Bürgerin trotz mehrfacher Aufforderung diese nicht verlassen wollte. Mit einer Hupe wollte ein Hobbywinzer gefräßigen Vögeln zu Leibe rücken. Über Unstimmigkeiten bezüglich der Route bei einem Ausflug der Feuerwehr nach Düsseldorf wäre beinahe ein handfester Streit ausgebrochen. Und dann gab es noch die Kochkünste eines Rittersheimers, die prompt alle Rauchmelder zum Einsatz brachten: „Zum Glick is nichts Schlimmeres passiert, und die 15 Feiermelder hunn immerhin all funktioniert.“ Beim Bobby-Car-Rennen konnten sich anschließend Einheimische und Gäste messen und nach der Siegerehrung den Tag auf dem Dorfplatz bei Tischfußball und Nagelschlagen ausklingen lassen.

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