Wachenheim „Thärichens Tentett“ aus Berlin kommt zum Badehaisel-Open-Air

„Aushängeschild der Berliner Jazz-Szene“: das Tentett um den Jazz-Pianisten und Komponisten Nicolai Thärichen.
»Aushängeschild der Berliner Jazz-Szene«: das Tentett um den Jazz-Pianisten und Komponisten Nicolai Thärichen.

Sie seien von Berlin startend auf Konzertreise nach Frankreich, und da liege Wachenheim ja quasi auf dem Weg, erzählt Bandleader Nicolai Thärichen lachend. „Die Band ist heiß“, schildert er die Gemütsverfassung seiner Musiker, die die Auftritte vor Publikum und den Austausch wieder herbeigesehnt hätten und deshalb sehr erwartungsvoll dem Open-Air-Gastspiel entgegensehen, das sie kommenden Donnerstag beim Wachenheimer „Badehaisel“ erwartet.

Als „Aushängeschild der Berliner Jazz-Szene“ bewirbt sich das kurz vor dem Millennium gegründete Tentett um den Jazz-Pianisten, Komponisten, Arrangeur und Bandleader Nicolai Thärichen selbst. „Wir freuen uns sehr, dass diese renommierten Musiker bei uns auftreten werden“, erklärt der zweite Vorsitzende des Trägervereins „Badehaisel“, Felix Hammann, zufrieden. Die Rahmenbedingungen im Freien seien optimal für ein zehnköpfiges Ensemble, und für die Sicherheit von bis zu 200 Besuchern werde gesorgt, betont er.

Da das Bandmitglied und Jazz-Saxophonist Jan von Klewitz in Wachenheim und der Region bereits ein „alter, musikalischer Bekannter“ sei, der das „Badehaisel“ seit Jahrzehnten sehr gut kenne und schätze, habe er den Kontakt hergestellt. Und nun freue man sich auf den Premierenauftritt des Tentetts, der „kleinen Big Band“ aus Berlin, sagen Thärichen und Hammann unisono. Mit dem Programm „No half measures“ („Keine halben Sachen“) habe er jedem einzelnen Bandmusiker vor drei Jahren für seine 20-jährige Treue danken wollen, erklärt Thärichen. Denn normalerweise habe er für die bis dahin entstandenen CDs die Stücke allein ausgewählt, arrangiert, die zu vertonenden Texte ausgesucht. Bei „No half measures“ jedoch hätten sich dann alle nicht nur als Instrumentalisten präsentiert, sondern auch ihre jeweils persönlichen Vorlieben als Komponisten und Textdichter ausgelebt. Individuelle, eigene Stücke seien dabei ebenso aufgenommen worden, wie Coversongs, zum Beispiel der „Beatles“.

Doch dann sei Corona gekommen und damit ihre konzertlose Zeit. „Es war schwierig, motiviert zu bleiben“, stellt Thärichen fest. „Wir haben ein Video gemacht“, erklärt der 52-Jährige. „Ein Lied wie mich verlässt man nicht“, sei so „die Frucht der Coronazeit“ geworden, ein Song aus der Feder von Nikolaus Leistle, komponiert von Thärichen und gesanglich performt vom langjährigen, versierten Jazzsänger der Band, Michael Schiefel. Das Lied erinnere in seiner Vielschichtigkeit daran, dass nicht nur Lieder unbeachtet in die Ecke geschoben würden, sondern auch wie sich zahlreiche Künstler in den zurückliegenden Monaten gefühlt hätten. „Vor Corona war die Kultur so wichtig, dann waren wir abgemeldet unter ferner liefen“, beklagt Thärichen.

Schön seien daher erste Auftritte in Berlin und Baden-Württemberg nach langen Monaten des Stillstands gewesen. Wenn die Formation ins „Badehaisel“ komme, wolle sie ihr ganzes dynamisches Spektrum zeigen, verspricht der Bandleader. „Wir können laut, aber auch die leisen Töne“, wobei ihnen letztere genauso wichtig seien, wie erstere, meint er nachdenklich. Es solle gerockt werden, ein „AC/DC“-Arrangement mit „genialem Gitarrensolo“ wechsle sich da mit „Peace“ von Jazzpianist Horace Silver ab, friedlich und intim im Sonnenuntergang. Gesanglich werde Daniel Mattar die Kompositionen in Szene setzen. Damit es ein „richtig runder Abend“ werde, stehe auch der Gastronom der „Badehaisel“-Kneipe, Klaus Mayer, wieder mit seinem Team am Start, mache den Ausschank und sorge für schmackhafte Gerichte, freut sich Hammann über seinen rührigen Pächter, der während der letzten Monate ordentlich zu kämpfen gehabt habe, da er erst kurz vor Beginn der Coronazeit die Gastronomie am Burgtalweiher übernommen hatte.

Termin

Thärichens Tentett ist mit seinem Programm „No half measures“ am Donnerstag, 19. Mai, ab 19.30 Uhr am Wachenheimer „Badehaisel “ zu Gast. Die Gastronomie ist bereits ab 15 Uhr geöffnet. Karten (18 Euro) unter www.badehaisel.de.

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