Wachenheim/Bad Dürkheim Schließungen: Weniger Bedarf, weniger Testzentren

Covid-19 auf der Spur (von links): Silke Thesen, Konstanze Thomas und Monika Pauli bei der Corona-Teststation des Pflegediensts
Covid-19 auf der Spur (von links): Silke Thesen, Konstanze Thomas und Monika Pauli bei der Corona-Teststation des Pflegediensts Pauli in Gönnheim.

Neue Testverordnung, geringere Vergütung und weniger Testbedarf: Aus diesen Gründen schließen einige Corona-Schnelltestzentren. Die Verbandsgemeinde Wachenheim verringert ihr Testangebot ab 1. August, die Stadt Bad Dürkheim will das Testzentrum auf dem Wurstmarktplatz einen Monat später schließen.

Die Verbandsgemeinde (VG) Wachenheim schließt Ende Juli zwei von vier Testzentren. Der Bedarf sei geringer, und der Bund reduziere die Vergütung, erklärt VG-Mitarbeiter Marc Weigel: „Unter diesen Voraussetzungen ist ein finanziell gesicherter Betrieb nicht mehr möglich, deshalb fahren wir das Angebot zurück.“ Ganz geschlossen werden die Teststellen in Ellerstadt und Friedelsheim, in Wachenheim werden die Öffnungszeiten auf Freitag und Samstag, jeweils 10 bis 18 Uhr. Das Testzentrum in Gönnheim bleibt von Montag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr und von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Allerdings ist es urlaubsbedingt vom 6. bis 11. August geschlossen.

Die Stadt Bad Dürkheim plant derzeit, das Testzentrum auf dem Wurstmarktplatz zum 31. August zu schließen, berichtet der geschäftsführende Beamte Lars Pletscher. Hintergrund sei die seit 1. Juli geltende Testverordnung des Bundes. Hierin sei nicht nur die Test-Vergütung selbst um ein Drittel reduziert worden, sondern auch Sachkosten wie Miete und Strom würden nicht mehr erstattet. Pletscher verweist auf die immens hohen Kosten, die der Stadt alleine durch die Zeltmiete, den Sicherheitsdienst und die Entsorgung des medizinischen Sondermülls entstehen. Parallel sei die Nachfrage stark gesunken. „Im Mai haben wir 11.565 Tests durchgeführt, im Juni waren es insgesamt 5948 und im Juli nur noch 1913“, nennt Pletscher Zahlen. Deshalb seien auch die Öffnungszeiten schon eingeschränkt worden. Freitags werde jetzt von 14 bis 18 Uhr getestet, samstags sowie an Sonn- und Feiertagen nur noch von 11 bis 15 Uhr.

Steigt der Bedarf im Herbst?

Allerdings glaube er, dass vor allem im Herbst die Notwendigkeit weiter da sein werde. „Wir wollen uns nicht aus der Verantwortung stehlen, aber wir können es nicht mehr leisten.“ Die Infrastruktur sei da, vielleicht finde sich ein anderer Betreiber des öffentlichen Gesundheitsdiensts, der das Testzentrum übernimmt. Dass eine Kommune ein Testzentrum selbst betreibe, sei eine seltene Ausnahme. Pletscher begründete den Weiterbetrieb bis Ende August mit dem erhöhten Testbedarf von Familien in der Ferienzeit.

Die Apotheke am Obermarkt in Bad Dürkheim wird weiterhin Tests anbieten. „Wegen der geringeren Nachfrage haben wir allerdings angepasste Öffnungszeiten“, informiert Inhaber Georg Scheidel. Den Bedarf sieht er weiterhin, möglicherweise steige der zum Herbst hin auch wieder. Das Exclusive Medical Fitness, Betreiber des Schnelltestzentrums am Dürkheimer Bahnhof, entscheidet am Donnerstag, ob und wie es weitergeht, erklärt Geschäftsführer Sebastian Koch.

Die Teststellen des Testzentrums Weinstraße in der Verbandsgemeinde Freinsheim bleiben alle drei geöffnet, bekräftigte die Betreiberfamilie Karabulut. Der Service soll weiter verbessert werden. Schon jetzt sind Luca-App und Corona-Warn-App in das Testergebnis integriert, demnächst folgt das EU-Zertifikat. Da aber auch hier die Nachfrage geringer wird, werden die Öffnungszeiten verkürzt. In Kallstadt und Weisenheim am Berg wird freitags, samstags und sonntags getestet, in Freinsheim weiterhin an sieben Tagen in der Woche. Die genauen Öffnungszeiten sind auf der Homepage nachzulesen.

Das Testzentrum an der DM-Filiale im Dürkheimer Bruch bleibt auf jeden Fall im August geöffnet und wahrscheinlich auch im September, erklärt Anika Liebel-Voß. Wie es danach weitergeht, darüber habe sie noch keine Informationen, sagt die Filialleiterin. Die Zahl der Tests bei DM sei weiterhin sehr hoch, es werde sogar mehr getestet. Neu ist, dass spontane Tests ohne vorherige Terminbuchung möglich sind. „Aber natürlich nur, wenn Zeiten frei sind“, erklärte Liebel-Voß. Die Registrierung erfolge dann über einen QR-Code.

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