Bad Dürkheim Fußball: Derby der Enttäuschten zwischen Wachenheim und Seebach II

In der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt West kommt es am heutigen Samstag, 15 Uhr, zu einem Derby zwischen Rot-Weiss Seebach II und TuS Wachenheim. Beide Teams hinken in der aktuellen Spielzeit den Erwartungen meilenweit hinterher. Die Gastgeber zählen sogar zu den vier Teams, die derzeit den Anschluss ans untere Mittelfeld verloren haben.
„In der vergangenen Saison haben wir gegen Wachenheim zweimal unentschieden gespielt. Diese Runde dürfte es wesentlich schwieriger werden, erfolgreich zu sein“, befürchtet Seebachs Betreuer Stefan Brodhag. Er begründet seine Bedenken mit dem aktuellen Negativlauf seiner Mannschaft und den Ausfällen von Schlüsselspielern. „Neben Luca Mock werden uns Jan Orth, Jochen Klein und Tim Reither fehlen. Wir müssen sehen, ob wir das kompensieren können“, sagt Brodhag mit Blick auf den ausgedünnten Kader.
Wachenheim hat sein Spiel gegen Deidesheim II am Dienstag gewonnen und werde deshalb mit breiter Brust anreisen, vermutet er. „Wir müssen die Außenstürmer des TuS in den Griff bekommen und im Zentrum stabil stehen, um punkten zu können. Eine Serie ist dringend nötig“, glaubt der Betreuer. Einer der angesprochenen Flügelstürmer des TuS Wachenheim ist Jan Weisenborn. Das Eigengewächs der Rot-Weissen, das 64 Punktspiele für die Erste Mannschaft der Seebacher bestritt, kommt erstmals als Gegner zurück ins Meisterwasental.
Training am Feiertag
Not macht erfinderisch, sagt der Volksmund. Den Spruch machte sich der Wachenheimer Übungsleiter Michael Acker zu eigen. Weil er mit der Einstellung des Teams nicht zufrieden war, wollte er seine Spieler auf die Probe stellen. „Ich habe in der vergangenen Woche am Feiertag Training angeboten“, berichtet der Coach. Die Akteure überraschten ihn jedoch positiv, denn 14 Spieler waren erschienen.
Acker hatte noch eine weitere Idee. Er bot gegen Deidesheim II von den A-Junioren Verteidiger Juri Zabel und den offensiven Außenbahnspieler Julian Christmann auf. „Ich habe Julian vor der Einwechslung gefragt, ob er sich den Job als alleinige Sturmspitze vorstellen kann“, schildert der Trainer das kurze Gespräch an der Seitenlinie. Der 18-jährige Christmann habe die Frage wie selbstverständlich mit ja beantwortet. Und er ließ Taten folgen. Elf Minuten nach seiner Einwechslung in der Partie gegen die TSG gelang dem Nachwuchsmann der Siegtreffer. Das nennt man wohl ein glückliches Händchen.
Erkälteter Spielertrainer
Anruf bei Tobias Bartnik, dem Spielertrainer des TuS Friedelsheim. Dem Pressemann kommen Bedenken, ob das am anderen Ende der Leitung tatsächlich der Coach ist. Die Stimme ist tiefer, belegt und seine Worte sind eher ein nasales Krächzen. Sie klingen so, als ob der italienische Schlagersänger Adriano Celentano („Azzurro“) Gesprächspartner ist. Doch es ist wirklich Bartnik und seiner Erklärung, dass ihn ein grippaler Infekt erwischt hat, hätte es nicht bedurft.
Da der Trainer nicht der einzige war, der flachgelegen hat, haben die Friedelsheimer den VfB Haßloch II um eine Verlegung der für Dienstag vorgesehenen Partie gebeten. Der Gegner stimmte zu. Am Samstag, 15 Uhr, erwartet der TuS die TSG Deidesheim II. „Ich hoffe, dass wir einigermaßen komplett sind, bei mir wird es nicht reichen“, erklärt der Übungsleiter. Doch Bartnik ist nicht der einzige Ausfall. Sven Schmidt ist für ein Spiel gesperrt worden, Patrick Wetzler für zwei. Dafür stehen Marco Frey und Jamie Schmid wieder zur Verfügung.