Gesicht(et) Dämonen-Schreck
Hohe Standorte wie der Schlussstein eines Portals passen zur Magie derartiger Bildwerke. Das Sandsteintor in Wachenheim gehört zu einem spätbarocken Hofgebäude, das 1711 auf einem niedergebrannten Vorgängerbau entstand. 100 Jahre später wurde im Gutshof eine Fabrik für die Produktion von Rübenzucker betrieben.
Das markante Gesicht, auch Neidkopf genannt, ist der Weinstraße zugewandt. Es verzerrt sich mit weit aufgerissenem Mund. Man kann sich also gut ein schreiendes Wesen vorstellen, das dabei noch die Zunge herausstreckt. Die wellig aufgebogenen Haare des Kopfes sind stark hervorgehoben. Wie wachsende Ranken scheinen sie sich auch über die Wangen, Schläfen und Stirn zu ziehen. Ihre Schnörkel setzen sich in den üppigen Locken des Barts fort.
Unter wulstigen Brauen liegen die großen Augen, und eines schielt nach oben. Breit und grob ragt die Nase aus den Zügen. Alles zusammen sollte so beeindruckend und bedrohlich wirken, dass anrückenden Dämonen nichts anderes übrig bleiben würde, als sich vor Schreck zurückzuziehen.
DIE SERIESo manche Gesichter, die uns umgeben, bergen alte oder neuere Geschichten. Wir erzählen sie.