Pfalz Neun Jahre Haft für IS-Anhänger in Wiener Terrorprozess

 Foto: Hämmelmann
Foto: Hämmelmann

Im Wiener Terrorprozess um zwei geplante Anschläge in Ludwigshafen und Ramstein ist ein 19 Jahre alter Angeklagter zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil erging wegen versuchter Anstiftung zum Mord und Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass der 19-Jährige beim Anschlagsversuch eines damals Zwölfjährigen auf den Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen eine aktive Rolle gespielt hat. Auch habe er versucht, eine damals 15-Jährige zu einem gemeinsamen Anschlag auf die US-Militärbasis im rheinland-pfälzischen Ramstein zu überreden.
Der Verurteilte hatte am Freitag Reue gezeigt. „Ich habe einen Riesenmist gebaut, dafür gibt es keine Entschuldigung.“ Ihm drohte eine Höchststrafe von bis zu 15 Jahren Gefängnis.

Im Prozess als Zeuge geladen



Im November 2016 hatte ein erst Zwölfjähriger, mit dem der Angeklagte in engem Kontakt stand, ein Selbstmordattentat auf dem Ludwigshafener Weihnachtsmarkt geplant. Die Bombe detonierte aber nicht. Der heute 14-Jährige, zum Tatzeitpunkt nicht strafmündig, war im Prozess als Zeuge geladen. Dabei hatte der Deutsch-Iraker betont, er habe das Attentat ohne zusätzliche Motivation durch den 19-Jährigen versucht.

Maßnahmen zur Deradikalisierung



Der Österreicher mit albanischen Wurzeln hatte sich zu Beginn des Prozesses zu seiner Mitgliedschaft in der Terrormiliz IS bekannt. Er unterzog sich in der Untersuchungshaft Maßnahmen zur Deradikalisierung, ist aber nach eigenen Worten „nicht komplett geheilt“.

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