Wirtschaft Zur Sache: Plus bei den Mitgliedern
Am Ende von Tarifrunden und damit häufig einhergehender Streikaktionen gibt es in der Regel nicht nur mehr Geld für die Beschäftigten. Auch die Gewerkschaften verbuchen oft ein Mehr – an Mitgliedern. Eine solche Erfolgsmeldung verkündete gestern IG-Metall-Chef Jörg Hofmann: Mehr als 133.000 Menschen seien im vergangenen Jahr in die IG Metall eingetreten, so viele wie nie innerhalb eines Jahres seit der Jahrtausendwende. Eine Ursache für den Zuwachs sieht Hofmann in der zurückliegenden, aus IG-Metall-Sicht erfolgreichen Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie. Unter Berücksichtigung der Austritte und Sterbefälle verzeichnete die IG Metall 2018 ein Plus von knapp 8000 Mitgliedern. Sie bleibt mit 2,27 Millionen Mitgliedern die größte deutsche Einzelgewerkschaft, gefolgt von Verdi. Auch im Vier-Länder-Bezirk Mitte (Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen und Thüringen) legte die IG Metall bei den Mitgliedern zu – um 1570 auf 316.600. Die größten Zuwächse seien dabei in Rheinland-Pfalz und im Saarland zu verzeichnen, teilte Bezirksleiter Jörg Köhlinger mit. In Rheinland-Pfalz zählt die IG Metall derzeit gut 74.600 Mitglieder. Anders als die IG Metall hat die IG BCE die Mitglieder-Wende noch nicht geschafft. Die drittgrößte Einzelgewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund bekommt neben dem demografischen Wandel vor allem den Niedergang des Steinkohlebergbaus zu spüren; eine Branche, die gewerkschaftlich sehr gut organisiert war. Die IG BCE zählte Ende vergangenen Jahres 633.000 Mitglieder – im Vorjahresvergleich ein Minus von 0,7 Prozent.