Wirtschaft Meldungsmarkt: Umwelthilfe beantragt hohes Bußgeld gegen Porsche

Wegen unzulässiger Abgassysteme bei Dieselautos hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) eine Geldbuße von 110 Millionen Euro gegen Porsche beantragt. DUH-Chef Jürgen Resch teilte gestern mit, die Umwelthilfe wolle damit einen Präzedenzfall schaffen. Ein Porsche-Sprecher in Stuttgart wollte sich dazu nicht äußern. Das Bundesverkehrsministerium und das KBA waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Ende Juli hatte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) für europaweit 22.000 Diesel-Fahrzeuge des Typs Porsche Cayenne mit 3,0-Liter-TDI-Motor einen Pflicht-Rückruf angeordnet. In den Autos sei eine illegale Abgas-Software eingesetzt. Es dürfen vorerst auch keine neuen Wagen des Typs auf die Straße. Porsche betonte, den Einsatz einer illegalen Abschalteinrichtung beim Cayenne selbst dem KBA gemeldet zu haben. Mit der Behörde sei eine Korrektur durch ein Software-Update vereinbart worden. Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF verzichtet nach eigenen Angaben ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen darauf, bei der EU einen Antrag auf eine längere Zulassung des Wirkstoffs Fipronil als Pflanzenschutzmittel zu stellen. Dieser ist im aktuellen Eier-Skandal und zuvor im Zusammenhang mit Bienensterben in Verruf geraten. Dass die BASF die Genehmigung zum 30. September auslaufen lasse, habe nichts mit den Ereignissen der vergangenen Tage zu tun, teilte eine Sprecherin gestern mit. Von der BASF hergestelltes Fipronil werde weiterhin in Produkten zur Bekämpfung von Ameisen, Kakerlaken und Termiten eingesetzt. Die auf dem Markt befindlichen Produkte seien für Mensch und Umwelt ungefährlich, sofern man sich strikt an die Gebrauchsanweisung halte, so die Sprecherin. Die EU-Kommission hatte zuvor bestätigt, dass Fipronil wegen fehlender Unterlagen zur Genehmigung ab Oktober nicht mehr als Pflanzenschutzmittel verwendet werden darf. In der Landwirtschaft ist das Insektizid noch zur Behandlung von Saatgut zugelassen. Es darf eingesetzt werden, wenn das Saatgut zur Aussaat im Gewächshaus bestimmt ist oder wenn es sich um Gemüse handelt, das vor der Blüte geerntet wird.

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