Wirtschaft Mehr Fahrgäste im ICE-Verkehr nach Paris

Ludwigshafen. Wohl dank eines verbesserten Angebots verzeichnet die Deutsche Bahn (DB) in den Hochgeschwindigkeitszügen zwischen Südwestdeutschland und Paris deutlich steigende Fahrgastzahlen. Abgeordnete aus Deutschland und Frankreich befürchten allerdings, dass der Nordast der deutsch-französischen Schnellbahnverbindung durch die Pfalz gegenüber dem Südast über Straßburg ins Hintertreffen gerät und fordern zusätzliche Ausbaumaßnahmen, um kürzere Fahrzeiten auf dem Nordast über Kaiserslautern zu erreichen.

In den Monaten Januar und Februar registrierte die DB in den ICE und TGV zwischen Südwestdeutschland und Paris 18 Prozent mehr Fahrgäste als ein Jahr zuvor. Allerdings fuhren auch rund 20 Prozent mehr Züge, nämlich fünf statt vier von Stuttgart über Karlsruhe und sechs statt fünf von Frankfurt über Mannheim nach Paris. Dank der Inbetriebnahme des zweiten Abschnitts der französischen Ost-Schnellbahn (LGV Est) zwischen Baudrecourt und Vendenheim bei Straßburg sind die Züge von Stuttgart und Karlsruhe 30 Minuten schneller in Paris als zuvor. Von Mannheim führt die schnellste Verbindung nach Paris nun nicht mehr über Kaiserslautern und Saarbrücken, sondern über Karlsruhe und Straßburg. Um die Strecke durch die Pfalz konkurrenzfähiger zu machen, laufen zwischen Ludwigshafen und Saarbrücken nun schon seit fast 20 Jahren Ausbauarbeiten, die den Zugbetrieb derzeit erheblich beeinträchtigen. Im laufenden Fahrplanjahr 2017 und auch in kommenden Fahrplanjahr 2018 ist die Strecke zwischen Ludwigshafen und Homburg nachts komplett gesperrt. Nach Abschluss der laufenden Ausbauarbeiten wird sich der Fahrzeitunterschied zwischen dem Südast über Straßburg und dem Nordast durch die Pfalz zwar verringern, die Fahrt über den Südast dürfte aber weiterhin etwas schneller sein. Deshalb fordert eine Gruppe von deutschen und französischen Abgeordneten eine weitere Verkürzung der Fahrzeiten auf dem Nordast. In einem Brief an die beiden Verkehrsminister Ségolène Royal (Frankreich) und Alexander Dobrindt (Deutschland), den unter anderem die Bundestagsabgeordneten Gustav Herzog (SPD) und Egon Jüttner (CDU) unterschrieben haben, plädieren die Unterzeichner für einen weiteren Ausbau des Nordastes. Herzog, der direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Kaiserslautern ist und dem Verkehrsausschuss des Bundestages angehört, betonte: „Mit dieser Initiative wollen wir wieder mehr Schwung in das auch für die Region Kaiserslautern überaus wichtige Projekt bringen. Wir fordern gemeinsam, dass die vertraglich vereinbarten Ziele zwischen den Regierungen Deutschlands und Frankreichs angepackt und umgesetzt werden. Dabei stützen wir uns auf geschlossene Verträge von La Rochelle vom 22. Mai 1992 und von Baudrecourt vom 20. April 2009.“ Kommentar

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