Wirtschaft Möbelhersteller CS Schmal vor dem Aus

«Waldmohr». Beim insolventen Möbelhersteller CS Schmal in Waldmohr (Kreis Kusel) gehen zum 30. Juni die Lichter aus. Insolvenzverwalter Paul Wieschemann ist es nicht gelungen, einen Investor für das angeschlagene Unternehmen zu finden.

In Abstimmung mit dem Gläubiger-Ausschuss sei die Entscheidung gefallen, den Betrieb beim Hersteller zerlegter Mitnahmemöbel im Sommer einzustellen, sagte Paul Wieschemann auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Die knapp 240 im Werk verbliebenen Mitarbeiter waren bei einer Betriebsversammlung informiert worden. Schon zum 1. April werden weitere gut 100 Mitarbeiter freigestellt – zum 1. März waren es bereits 123 gewesen. Der Möbelhersteller, der noch im Jahr 2010 mehr als 600 Mitarbeiter hatte, war schon unter dem Dach der Germersheimer Nolte-Gruppe ins Schlingern geraten, vor 21 Monaten an die Beteiligungsgesellschaft Gramax Capital veräußert worden. Diese hatte CS Schmal rund 2 Millionen Euro über ein Darlehen an eine Gramax-Tochterfirma in München entzogen – die Tochterfirma ist inzwischen ebenfalls insolvent. Das Wirken der Beteiligungsgesellschaft, für das sich mittlerweile auch die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern interessiert, sei „nicht ausschließlich“ Ursache für den Niedergang bei CS Schmal, schilderte Wieschemann: Schon vor der Übernahme 2016 hätten „große Probleme“ bestanden. Allerdings sei es offenkundig, dass das Management in den vergangenen beiden Jahren „nicht die erforderlichen Schritte für eine Sanierung eingeleitet“ habe. Neben Ansprüchen gegen Gramax seien auch solche gegen den Vorbesitzer Nolte zu überprüfen. Produziert wird nun bis 30. Juni nur noch in geringem Umfang, wie Wieschemann sagt. Seit 15. März würden keine Aufträge mehr angenommen.

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