Sonderposten Audi spart: Kein Dienstwagen für den Außendienst

Außendienstmitarbeiter von Audi müssen künftig auf einen Fahrzeugpool zurückgreifen.
Außendienstmitarbeiter von Audi müssen künftig auf einen Fahrzeugpool zurückgreifen.

Das Dienstwagenprivileg gehört definitiv zu den großen Fetischen deutscher Steuerpolitik. Während es die einen mit dem Argument verteidigen, dass eine Abschaffung einer Steuererhöhung gleich käme, sehen die anderen darin eine ungerechtfertigte Subvention Besserverdienender. Der Pfälzer Bundesverkehrsminister Volker Wissing, als FDP-Mann ganz klar im Lager der Befürworter der Steuervergünstigung, will mit Dienstwagen jetzt sogar den schleppenden Verkauf von Elektroautos ankurbeln.

Beim Autohersteller Audi sieht man das teilweise ganz anders. Dort müssen die Außendienstmitarbeiter künftig auf einen eigenen Dienstwagen verzichten. Das verwundert, betreuen diese doch die Vertragshändler im Land. Dabei, so heißt es, beruhe der Erfolg der Marke gerade auf dem Vertrauen zwischen Händler und Außendienst. Tatsächlich ist die Begründung der Ingolstädter kurios. Viele Aufgaben könnten digital oder virtuell gelöst werden, erklärte eine Unternehmenssprecherin. Sollten Besuche nötig sein, könne auf einen Fahrzeugpool zurückgegriffen werden.

Eine grundsätzliche Abkehr vom Dienstwagen scheint die Entscheidung aber wohl nicht zu bedeuten. Zwischen 4000 und 5000 Autos würden weiterhin in Umlauf bleiben. Vielleicht könnte Audi aber an anderer Stelle sparen. Statt dem A6, einem der beliebtesten Dienstwagen, könnte man den „Geschäftsfahrzeugberechtigten“ kleinere Autos schmackhaft machen. Im Konzern gibt es etwa den Skoda Fabia oder – ganz im Sinne von Wissings E-Auto-Initiative – den süßen VW e-up mit beachtlicher Reichweite – zumindest im Sommer. Für die kalte Jahreszeit böte sich das Deutschlandticket an.

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