Rheinpfalz #Wuma

Erst seit wenigen Wochen hat der neue Chef der Bad Dürkheimer Polizei, Wolfgang Herber, ein Smartphone. Mit den Internet-Fachbegriffen geht er aber schon um wie ein Experte. Hashtags, Follower, Tweets. Für Herber kein Problem. Spätestens zum Wurstmarkt-Start am 12. September sollten diese Begriffe auch bei den Dürkheimer Beamten sitzen. Denn dann gehört die Kommunikation in 140 Zeichen zu ihrem Arbeitsalltag. „Wir werden erst einmal mit drei Hashtags arbeiten“, erklärt Herber. Für Twitteranfänger lässt sich das leider nicht in 140 Zeichen erklären: Mit den Hashtags – so sehen sie aus: # – werden Beiträge markiert. So kann jeder Twitternutzer die Beiträge finden, die ihn interessieren. Wenn er dabei #Wuma, #DÜW oder #Polizei eingibt, stehen die Chancen in Zukunft gut, dass er auf die twitternden Dürkheimer Beamten stößt. Vorrangig werden das wohl Tipps sein: „Salinenparkplatz? Gar nicht erst versuchen!“ oder „Achtet im Kurpark auf eure Handys!“ Vor allem also Nutzwertiges, das den Wurstmarkt-Besucher über Verkehr und aktuelle Ereignisse informiert. Follower ist ein weiterer Begriff, den der 58-jährige Herber schon sicher benutzt. Das sind die Menschen, die auf Twitter ein Konto wie das der Polizei abonniert haben. Weil sie dessen „Gezwitscher“ – so die deutsche Übersetzung für Tweets – interessiert. Um möglichst viele Follower zu bekommen, hat sich die Polizei einiges einfallen lassen. Die Beamten werden im Einsatz Tausende Visitenkarten verteilen, auf denen auf Twitter hingewiesen wird. Zudem werden alle Wurstmarkt-Tweets, so nennt man die Nachrichten auf Twitter, auch in englischer Sprache verfasst. Das soll die amerikanischen Besucher zu Followern werden lassen. Künftig werden die Beamten zwar nicht mit einer Hand im Einsatz und mit einer Hand am Handy sein, dennoch steht den Polizisten ein Tablet zur Verfügung, mit dem sie auch im Einsatz Nachrichten schreiben können. „Teufelsgerät“, sagt Herber mit einem Lachen. Ein bisschen Abstand zur Technik muss eben sein. Dabei bleibt es den Beamten überlassen – einige junge Kollegen wurden geschult –, was und wie viel sie twittern. Das Ganze soll in einem lockeren Ton gehalten sein. Allerdings werden sensible Themen – etwa ein tragischer Unfall – noch mal „von oben“ abgesegnet. Natürlich hätten die Kollegen zunächst Mehrbelastung durchs Twittern befürchtet, gibt Herber zu. Langfristig soll das Twittern aber eher entlastend wirken. Wer einen Tweet liest, muss immerhin nicht mehr in der Inspektion anrufen. „Wir wollen die Leute nicht überfordern, uns am Anfang aber nicht so sehr zurückhalten“, sagt Herber über die Menge der abgesetzten Tweets. Bislang sind die noch überschaubar. Stand gestern Abend: 199 Follower und zwei Tweets. Richtiger Start ist dann in 14 Tagen ...

x