Rheinpfalz Wie der Arbeitskreis Wanderfalkenschutz arbeitet

1984 gründete sich der Arbeitskreis (AK) Wanderfalkenschutz des rheinland-pfälzischen Nabu, der es sich zur Aufgabe macht, den Greifvögeln in der Südpfalz und dem Wasgau eine ungestörte Brutzeit zu ermöglichen. Dazu sind rund 25 Felsen ab Februar längstens bis Ende Juni für Kletterer, Wanderer, Geocacher und andere Freizeitsportler oder Erholungssuchende gesperrt. Vertreten ist der Nabu auch im Arbeitskreis Klettern und Naturschutz, in dem sich Naturschutzverbände, Klettervereinigungen und Untere Landespflegebehörden an einen Tisch setzen, um die Sperrungen der Felsen festzulegen. Eine Liste ist im Internet veröffentlicht, aus Aktualitätsgründen gelten die Beschilderungen vor Ort. 1971 wurde der Wanderfalke vom damaligen Deutschen Bund für Vogelschutz, dem heutigen Naturschutzbund (Nabu), zum ersten Vogel des Jahres gewählt. Durch die Entnahme von Jungvögeln, den Abschuss und das Fangen der erwachsenen Tiere sowie den Einsatz von Pestiziden galt er als ausgerottet. „Heute ist der Wanderfalkenbestand relativ stabil“, erzählt Werner Mang, Sprecher des Arbeitskreises. Er hat einen leichten Abwärtstrend in den vergangenen Jahren festgestellt. Dies führt er auf die Rückkehr des Uhus zurück. Durchschnittlich seien es 18 Brutpaare, zwölf bis 14 davon bringen rund 30 Jungvögel zum Ausfliegen. Die Brutpaare werden von fünf Bau- und einem Wohnwagen aus von ehrenamtlichen Helfern überwacht. Ihre Beobachtungen halten sie in einem Horstbuch fest. Üblicherweise ziehen sie in wöchentlichem Turnus ein, beobachten aber auch tageweise oder bei Rundtouren die gesperrten Felsen. Bei einem Seminar werden sie in ihre Aufgabe eingewiesen, standortnahe Betreuer dienen als Ansprechpartner. Kommen Menschen der Brut zu nahe, werden sie von den Naturschützern angesprochen. „In der Regel sind sie einsichtig“, sagt Mang. Falls nicht, werden Polizei, Förster oder Naturschutzbehörde informiert. Etwa 50 Freiwillige beteiligen sich an der Überwachungsaktion, doppelt so viele wären erforderlich. Eine Mitgliedschaft im Nabu ist dazu nicht nötig. (lmo)

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