Rheinpfalz SPD verweigert Zustimmung

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Die geplante Neugestaltung des Schillerplatzes in Kaiserslautern hat eine Diskussion ausgelöst: Die Freunde der Fruchthalle vermissen eine durchgängige Platzgestaltung bis zur Fruchthalle. Die Stadtratsfraktionen von SPD und Freien Wählern unterstützen die Kritiker. Kritik regt sich an den in der vergangenen Woche auf einer Bürgerinformationsveranstaltung im Großen Ratssaal präsentierten Plänen für die Neugestaltung des Schillerplatzes. Die SPD-Fraktion im Stadtrat kündigte nach ihrer Fraktionssitzung an, den Plänen am Montag im Stadtrat ihre Zustimmung zu verweigern. Es sind zwei Punkte, an denen sich die Kritik entzündet. Zum einen ist es die geplante Pflanzung von drei Platanen zur Fruchthallstraße hin. Hier befindet sich derzeit noch der Busbahnhof. Zum anderen ist es die auf der Visualisierung der Pläne zu erkennende gepflasterte Abgrenzung des Schillerplatzes zur Fruchthallstraße hin. Kritik kommt vom Förderverein der Fruchthalle Kaiserslautern und Kulturzentrum Kammgarn Kaiserslautern. Seine Vorsitzenden Helmut Schmidt, Michael Krauß und Petra Rödler haben einen Brief an Oberbürgermeister Klaus Weichel, Baudezernent und Beigeordneter Peter Kiefer und Baudirektorin Elke Franzreb sowie an alle Fraktionen des Stadtrats geschrieben. In dem Brief verweisen sie darauf, dass der Schillerplatz nach den vorgelegten Plänen sowohl durch graue Pflastersteine am Rande als auch durch die Pflanzung von Bäumen an seinem nördlichen Ende begrenzt werden solle. Wenn die aktuellen Entwürfe so umgesetzt würden, grenze sich der Schillerplatz künftig auch optisch zur Fruchthallstraße und damit zur Fruchthalle ab. Mit der Bepflanzung würde ein freier Blick vom Schillerplatz zur Fruchthalle und von der Fruchthalle auf den Schillerplatz nicht mehr möglich sein. Damit würde die Insellage der Fruchthalle bestehen bleiben. Eines der schönsten und am besten erhaltenen historischen Gebäude der Stadt würde weiterhin abgeschnitten auf seiner Insellage verbleiben. Das dürfe nicht passieren. Konsens schiene immer zu sein, so die drei Vorsitzenden in ihrem Brief, die Fruchthalle nach Jahrzehnten endlich von ihrer Insellage zwischen den beiden großen Tangenten Burgstraße und Fruchthallstraße zu befreien. Die SPD-Fraktion springt den Freunden der Fruchthalle zur Seite. Sie kritisiert sowohl die geplanten Bäume im Norden des Schillerplatzes als Platzkante als auch die Abgrenzung des Schillerplatzes durch die Bepflasterung im Norden. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Rahm erklärte gegenüber der RHEINPFALZ, in den bisherigen Planungen sei immer vorgesehen gewesen, dass sich der Schillerplatz zur Fruchthalle hin öffne und so die Fruchthalle wieder mehr an den Schillerplatz angebunden werde. In der momentanen Planung, wie sie im Großen Ratssaal vergangene Woche vorgestellt wurde, werde die Sichtbeziehung des Platzes zur Fruchthalle hin mit neu zu pflanzenden Bäumen verdeckt. Ebenso solle nach der aktuellen Planung die Platzkante des Schillerplatzes durch eine entsprechende Bepflasterung an der Fruchthallstraße enden. Rahm betonte, die SPD-Fraktion sehe die Platzkante künftig aber an der nördlichen Seite der Fruchthalle (Kante Burgstraße), so dass die Fruchthalle, wie ursprünglich geplant, an den Schillerplatz angebunden werde. Unterstützung erfahren die Freunde der Fruchthalle auch durch die FWG-Fraktion im Stadtrat. FWG-Fraktionsvorsitzende Gabriele Wollenweber erklärte, auch die FWG-Fraktion halte eine Baumpflanzung zur Abgrenzung des Schillerplatzes nach Norden hin für falsch. Gewollt sei eine Öffnung des Platzes zur Fruchthalle hin gewesen. Dazu seien auch eine durchgängig gleiche Gestaltung von Platz und Straße vor der Fruchthalle und eine Sperrung der Straße für den Individualverkehr einschließlich Taxis notwendig. Das Referat Stadtentwicklung wollte sich zu der Kritik an den Plänen für die Neugestaltung des Schillerplatzes nicht äußern. Die Verwaltung folge bei der Planung zur Umgestaltung des Schillerplatzes den Empfehlungen des Gestaltungsbeirats. Baudirektorin Elke Franzreb hatte die Auffassung des Gestaltungsbeirats wiedergegeben, dass der Schillerplatz eigenständig gesehen werden könne. Gleichwohl hatte sie einen Kompromiss angedeutet, über Belag und Material die Fruchthalle an den Schillerplatz optisch anzubinden. Der Schillerplatz sollte bis zu acht Metern an die Fruchthalle heranrücken.

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