Rheinpfalz Runjaic tüftelt am FCK-Mittelfeld

KAISERSLAUTERN. Effizienter spielen, die zuletzt stets zur Genüge erarbeiteten Torchancen besser nutzen: Im Verfolgerduell der Zweiten Fußball-Bundesliga will der viertplatzierte 1. FC Kaiserslautern am Samstag (Anpfiff: 13 Uhr) den momentan punktgleichen Tabellenfünften FC St. Pauli distanzieren.

Der Lauterer Linksverteidiger Chris Löwe, der sich beim 0:0 des FCK am Montagabend in Bochum nach einem Foul Paul Freiers an der Schulter verletzte, hat gestern Nachmittag wieder mit der Mannschaft trainiert. Ob er am Samstag spielen kann, ist offen. An Ehrgeiz, alles dafür zu tun, rechtzeitig fit zu sein, mangelt es dem 24 Jahre alten Kämpfer am allerwenigsten. Schon in der Schlussphase von Bochum hat der lädierte Löwe auf die Zähne gebissen.

Gegen Ende der Montagspartie war auch Löwes Kollege Konstantinos Fortounis auf dem Rasen. Der 21-Jährige kam in der 71. Minute für den glücklosen Marcel Gaus und belebte das rechtslastige Spiel der Roten Teufel merklich. Wie schon beim 2:2 in der Vorwoche gegen den Karlsruher SC hätte der junge griechische Nationalspieler mit der bewundernswerten Ballfertigkeit seine Leistung aber mit dem Siegtreffer krönen müssen; doch auch sein aussichtsreichster Versuch (83.) fruchtete nicht.

Dennoch ist bei dem überaus begabten, in der vergangenen Saison und zu Beginn dieser Runde aber zuweilen seltsam teilnahmslos und phlegmatisch wirkenden Mittelfeldspieler ein klarer Aufwärtstrend erkennbar; der begann unter Interimstrainer Oliver Schäfer und hat sich unter dem neuen Coach Kosta Runjaic fortgesetzt. ”Wir sind mit seinen Trainingsleistungen zufrieden. Er hat begriffen, dass es nur geht, wenn er jeden Tag hart an sich arbeitet”, betonte Runjaic, der seine Mittelfeldspieler und Verteidiger explizit ermutigt, den Torabschluss zu suchen. Speziell in der vergangenen Saison war die sehr schwache Ausbeute der defensiveren Mannschaftsteile augenfällig.

”Vielleicht müssen wir in unseren Aktionen noch mehr Geduld und Ruhe an den Tag legen”, sagte Runjaic nach dem 0:0 in Bochum, dem zweiten Remis in Folge trotz deutlicher Überlegenheit und trotz der klar besseren und zahlreicheren Torgelegenheiten. Die nötige Ruhe hat Markus Karl zuletzt bewiesen. Mit viel Übersicht spielte er kluge Pässe, die enge Räume öffneten, hatte in Bochum zudem mit einem Pfostentreffer Pech.

Der 27-Jährige ist der konstante Teil der Lauterer Doppelsechs; seine Partner im Mittelfeldzentrum wechselten. Alexander Ring hat sich durch teils haarsträubende Ballverluste auf die Ersatzbank gespielt. Ariel Borysiuk war zuletzt nicht mehr im Kader. Der zuverlässige Willi Orban ist immer eine Alternative, und Enis Alushi ist nach seiner langen Verletzung wieder auf dem Sprung. In Bochum nun spielte der 25 Jahre alte Ruben Jenssen erstmals von Beginn an. ”Er ist sehr viel gelaufen, hat die Bälle gut verteilt”, sagte Trainer Runjaic, ”aber er weiß selbst, dass er es besser kann.” Jenssen war passiv, beschränkte sich sehr auf Sicherheitspässe. Fortounis sieht der Trainer in einer offensiveren Rolle, nicht als Teil der Doppelsechs. ”Wir sind mitten im Prozess, an der Variabilität unseres Spiels zu arbeiten”, betonte Runjaic. Die Ausgestaltung des Mittelfelds ist dabei eine der ganz zentralen Fragen.

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