Rheinpfalz Nur in drei Städten ist es billiger

Zum Vorzeigen: die Kläranlage im Lautertal.
Zum Vorzeigen: die Kläranlage im Lautertal.

Auf einer bundesweiten Liste rangiert Kaiserslautern mit seinen Abwassergebühren ganz vorn. Verglichen wurden die 100 größten Städte in Deutschland. Die Studie wurde vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag des Eigentümervereins Haus & Grund Deutschland erstellt.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Preise, die der Verbraucher für die Entsorgung von Abwässern zahlen muss, je nach Wohnort um mehrere Hundert Euro jährlich variieren. So bezahlt ein Vierpersonenhaushalt in Ludwigsburg, das auf Platz eins liegt, für die Abwasserentsorgung im Durchschnitt 261,81 Euro. Auf dem letzten Platz liegt Potsdam mit 911,23 Euro. Kaiserslautern steht mit 322,52 Euro auf Platz vier. Für den Vergleich wurden die jährlichen Abwassergebühren einer Musterfamilie untersucht, die in diesen Städten wohnt. Die Familie besteht aus vier Personen und verbraucht 178,12 Kubikmeter Frischwasser pro Jahr, was als Basiswert zur Berechnung der jährlichen Schmutzwassergebühren wichtig ist. Als Grundlage für das Ranking wurden die aktuellen Entwässerungssatzungen sowie Entwässerungsgebührensatzungen der 100 größten deutschen Städte herangezogen. Der vierte Platz sei nicht das Ergebnis davon, dass man nichts getan habe, sondern genau das Gegenteil sei der Fall: „Wir haben immer wieder erneuert und stellen immer wieder alle Prozesse auf den Prüfstand“, kommentierte Joachim Steidel das Ergebnis. Der Sachgebietsleiter für Abwasserreinigung der Stadtentwässerung Kaiserslautern konstatierte, dass der Abwasserpreis für den Verbraucher in Kaiserslautern seit Jahren konstant geblieben ist. „Wir haben eine der modernsten Kläranlagen in Deutschland“, sagt Steidel. So habe die Stadtentwässerung das komplette Verfahren der Abwasserreinigung ständig im Visier und in einem „ganz großen Schritt“ 2008 die biologische Abwasserreinigung, die sogenannte Belebung, umgebaut. Dadurch wurde die Reinigungsleistung nicht nur verbessert, sondern es wurde auch knapp die Hälfte an Energie für diesen Anlagenteil eingespart. Als anderes Beispiel nannte Steidel die Eigenerzeugung von Strom, die durch den Neubau effizienterer Blockheizkraftwerke mit höheren Wirkungsgraden optimiert worden sei. „Dadurch können wir den Strompreis stabil halten“, konstatierte Steidel. Und die Stadtentwässerung sei deshalb „als eine der wenigen Kläranlagen Deutschlands energieneutral“. Das bedeutet, dass die Kläranlage ohne den Einkauf von Fremdstrom auskommt. Auch organisatorisch seien Prozesse optimiert worden, was ebenfalls zur Stabilisierung der Gebühren beitrage, schilderte der Sachgebietsleiter weiter. Eine gute personelle Ausstattung trage außerdem zu dem guten Ergebnis bei: „Wir bilden aus und übernehmen die Leute. Qualifiziertes Personal spart Geld ein.“

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