Eisenberg „Noch eine Tischtennisplatte wäre toll“

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„Wie kann Lautersheim für Kinder und Jugendliche attraktiver werden?“ Mit dieser Frage beschäftigten sich am Freitagnachmittag rund 20 junge Dorfplaner. Unter der Anleitung von Moderatorin Caroline Engelhardt entwickelten die jungen Lautersheimer viele Ideen und Anregungen. Die Veranstaltung war Teil der Dorfmoderation, bei der alle Altersgruppen mit eingebunden werden, um die Zukunft des Dorfes zu gestalten.

Um 16 Uhr geht es im Dorfgemeinschaftshaus mit der ersten Gruppe, bestehend aus Sechs- bis Zehnjährigen, los. Die Kinder tragen zunächst in einem großen Ortsplan ein, wo sie wohnen und spielen und zeigen, wo sie häufig unterwegs sind. Dann startet die Ortsbegehung. Die kleinen Lautersheimer laufen gemeinsam mit Engelhardt, Bürgermeister Thomas Mattern und Ratsmitglied Christine Greif zu den Spielplätzen. Unterwegs beschreiben die Kinder, was ihnen gut gefällt, wie die Sackgasse, „in der man toll Rad oder Inliner fahren kann“. Sie erzählen aber auch, was ihnen Angst macht. So der Hund, der wütend losbellt, als die kleine Gruppe den Hof passiert. Auch wenn der Hund eingesperrt ist, ganz wohl ist es den Kleinen nicht, und sie sind froh, als sie einige Häuser weiter sind. Gut finden sie den neu gestalteten Spielplatz an der Gemeindehalle, den sie häufig nutzen. Auch auf dem Sportplatz halten sie sich gerne auf. Hier wird vor allem Fußball gespielt. „Wenn es noch eine Tischtennisplatte gäbe, das wäre toll“, wünscht sich ein Junge. „Erst genau schauen, ob ein Auto kommt, dann die Straße überqueren“, nutzt Bürgermeister Mattern den Rundgang für eine kleine Lektion in Sachen Verkehrserziehung. Das Überqueren der Straße birgt viele Gefahren für die Kinder. Demnächst sollen gelbe Füße einen der kritischsten Punkte im Ort entschärfen, berichtet Ratsmitglied Greif. Der malerisch gelegene Spielplatz bei den Bongärten mit beeindruckendem Weitblick ist erreicht. „Hier stehen oft schlimme Wörter auf den Holzteilen“, kritisieren einige Mädchen. Dass die Wasserpumpe kein Nass zutage fördert, stört vor allem die Jungs. Auch wachsen hier „Pflanzen an denen man sich ganz schlimm piksen kann“, bemängeln die Kinder. Die Rundgangteilnehmer nutzen noch mal schnell die Spielgräte, bevor die Exkursion ihr Ende findet. Die Jugendlichen zwischen elf und 18, deren Arbeitskreis um 17.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus beginnt, äußern ebenfalls Kritik an diesem Spielplatz. „Die große Schaukel wackelt und neulich hat sich ein kleines Kind an einer Distel verletzt“, bekommen die Verantwortlichen zu hören. Auch lägen Steine herum, auf die man fallen könne. Der Bürgermeister, der auch an diesem Treffen teilnimmt – diesmal unterstützt vom zweiten Beigeordneten Karl-Wilhelm Schwarz –, verspricht Abhilfe. Ein weiteres Problem für die Schüler der weiterführenden Schulen ist die Busverbindung. Bereits zweimal im neuen Schuljahr habe der Bus nach Lautersheim, in den die Fahrgäste in Göllheim umsteigen müssten, nicht gewartet, und die Schüler mussten von ihren Eltern in Göllheim abgeholt werden. Doch auch viel Positives über Lautersheim kommt zur Sprache. Gut gefallen den Teenies die Dorffeste wie Kerwe und Fastnacht, die Tanzgruppen für Kinder und Jugendliche, die Tiere im Ort, vor allem die Pferde, der neue Spielplatz an der Gemeindehalle und einiges mehr. Einfallsreich schlagen die Jugendlichen vor, was verbessert werden könnte. Auf ihrer Wunschliste stehen: eine Einkaufsmöglichkeit im Ort für Süßigkeiten, Selbstverteidigungskurse, Tischtennisturniere, offener Bücherschrank, monatlicher Jugendtreff, Geocaching, Skater-Möglichkeiten, Sportnachmittage, Mitmachzirkus und so weiter. Auch schon einige genaue Vorstellungen, wie ihre Wünsche zu verwirklichen seien, steuern sie bei. Engelhardt zieht abschließend das positive Fazit: „Vieles von dem, was heute Nachmittag angesprochen wurde, kann ohne großen Aufwand umgesetzt werden. Die konstruktiven Beiträge der Kinder und Jugendlichen bringen die Planungen zur Dorferneuerung ein gutes Stück weiter.“ |kaib

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