Kultur Südpfalz Mit Brillanz und Bravour

Einem nach dem Urteil des Laudators Alexander Hülshoff „als Team unschlagbaren und erfolgreichen“ Künstlerehepaar verlieh die Ike und Berthold Roland-Stiftung ihren Kunstpreis 2015: Den Violinisten Alexia und Friedemann Eichhorn. Beide nahmen die Auszeichnung am Samstag in der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben in Anwesenheit des Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Berthold Roland, entgegen.

Hülshoff, künstlerischer Leiter der Landesstiftung „Villa Musica“, würdigte dabei die Preisträger als Künstler von „herausragender Leistung“, wie sie die Stiftung laut ihrer Satzung für die Preisvergabe erwarte. Gefeiert würden zwei starke, eigenständige Künstlerpersönlichkeiten, deren beruflichen Werdegang Hülshoff ausführlich nachvollzog. Von Alexia Eichhorn, die 1987 als Siebzehnjährige ihr Hochschulstudium im Fach Violine begonnen und 1996 ihr Konzertreifediplom erworben hat, hob er deren vielfältige Konzerttätigkeit und intensive Beschäftigung auch mit der Bratsche sowie ihre Mitwirkung an Uraufführungen, Werkentdeckungen und Ersteinspielungen hervor. Bei Friedemann Eichhorn, der in Speyer aufgewachsen ist, erwähnte er dessen Studium zwischen 1987 und 1992 an der Musikhochschule Heidelberg/Mannheim, sein Studium der Musikwissenschaft und seine Promotion an der Universität Mainz sowie seine Funktionen als Konzertmeister, künstlerischer Leiter, Lehrauftrags-Inhaber, Intendant, Professor für Violine und als Direktor einschlägiger Institute sowie Mitautor und Herausgeber musikalischer Literatur. Hülshoff kennt die beiden Künstler zudem „als wunderbare Eltern“ an ihrem derzeitigen Lebensmittelpunkt Weimar. Er wünschte ihnen ein weiterhin erfolgreiches Wirken im Dienst der „hochkarätigen Musikkultur in Rheinland-Pfalz“. Dokumentiert wurde die Verleihung des Preises an beide „in Anerkennung ihrer herausragenden kreativen und international anerkannten Leistung“ in einer Urkunde, die ihnen der Geschäftsführer der Stiftung, Oliver Roland, überreichte. Beider Dank sprach Alexia Eichhorn mit dem Eingeständnis aus, man glaube ja gar nicht, wie viel Lob der Mensch aushalten könne. Die Auszeichnung bedeute für sie Motivation und Ansporn, auch in Zukunft viel für die Musik zu tun. Walter Schumacher, Staatssekretär im Ministerium für Kultur und administrativer Vorsitzender von Villa Musica, zeigte sich „erfreut und enthusiasmiert“ über die Verleihung und betonte die Aufgeschlossenheit des Landes gegenüber Musik und Musikern, Kunst und Künstlern. Vor allem dankte er der privaten Roland-Stiftung für ihr Engagement zugunsten des künstlerischen Lebens. Aus der Blickrichtung von Villa Musica sei es für ihn schön zu sehen, wie aus einstigen Stipendiaten anerkannte ausübende Künstler geworden seien. Die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Andrea Stockhammer, begrüßte die Anwesenheit auch von Kunstpreisträgern der Ike und Berthold Roland-Stiftung seit 2009 sowie weitere hochrangige Gäste der Veranstaltung. Mit einem Programm von Klassik und „gehobener Salonmusik“ (Friedemann Eichhorn) samt einer eigens für sie geschaffenen Komposition, die neben dem musizierenden zugleicht den schreitenden und auch sonst ungewöhnlich handelnden Künstler forderte, erstellten die beiden der Feststunde einen musikalischen Rahmen von Brillanz und Bravour, teilweise im Verein mit Daniel Heide am Piano und Alexander Hülshoff am Cello. (hd)

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