Rheinpfalz „Jetzt wird’s lächerlich“

Die fusionierte Verbandsgemeinde soll künftig Thaleischweiler-Wallhalben heißen. Diesen Namen schlägt der Verbandsgemeinderat dem Innenministerium vor. Das beschloss der Rat gestern Abend mit den 18 Stimmen von CDU, SPD, Wählergruppe (WG) Lelle und FDP. Die FWG war mit ihren Anträgen gescheitert, die Abstimmung zu verschieben oder gar keinen Namen vorzuschlagen und das Ministerium entscheiden zu lassen.

Man habe den Namen im Kreis der Bürgermeister diskutiert und sei sich dort einig gewesen, dass man einen Namen vorschlagen möchte, „der einigermaßen erkennbar ist“ und in dem sich die Einwohner „einigermaßen wiederfinden“, erklärte Verbandsbürgermeister Thomas Peifer gestern Abend. Thaleischweiler-Wallhalben habe recht breite Akzeptanz gefunden. FWG-Sprecher Peter Sammel war dagegen „nicht ganz so glücklich mit der Vorgehensweise“. Zum einen sollte man doch das Ergebnis des Namenswettbewerbs berücksichtigen. Zwar hätten nur wenige mitgemacht (), aber die „können nix dafür, dass nicht noch 5000 andere Vorschläge kamen“. Man solle zudem auch die Gemeinderäte fragen, fand er. Außerdem solle man abwarten, wie der Verfassungsgerichtshof im Herbst zur Klage der früheren Verbandsgemeinde Wallhalben gegen die Fusion entscheidet. Darüber hinaus sei der vorgeschlagene Name „nicht unbedingt der Bringer“. Als Peifer daraufhin einwarf „Sag mir einen!“, räumte Sammel ein: „Ich weiß keinen, Thomas.“ Anke Bohl (FWG) sagte, sie könne mit dem Namen nichts anfangen: „Ich bin da nicht willens, morgens im Cap zu stehen, und jeder sagt ,Mensch, habt ihr sie noch alle?′.“ Herbert Semmet (CDU) hielt mit seinen Erfahrungen bei der Firma Reno dagegen: „Der Ortsname wurde in alle Landesteile getragen. Man muss da auch mal stolz drauf sein.“ Und Wallhalben sei auch nicht unbekannt. Wilfried Stein (CDU) fand: „Wir haben keinen besseren.“ Auch Klaus Lorenz (WG Lelle) sah darin „die einzige Möglichkeit“. Karl-Walter Lenhard von der Bürgerinitiative (BI) Wallhalben kündigte an, die BI wolle erst das Urteil des Verfassungsgerichtshofs abwarten. Den FWG-Antrag, die Abstimmung zu verschieben, unterstützten die FWG und die BI mit acht Stimmen. Die restlichen 18 waren dagegen. Die Verbandsgemeinde sei verpflichtet, jetzt einen Vorschlag nach Mainz zu schicken, hatte Peifer vorher erinnert. Als Peter Sammel den Antrag stellte, gar keinen Namen vorzuschlagen und Mainz entscheiden zu lassen, warf Verbandsbürgermeister Thomas Peifer ein: „Jetzt wird′s so langsam lächerlich.“ Dieser Antrag fand nur vier Ja-Stimmen. Bernd Heist von der BI hingegen wunderte sich, „wie munter das Gremium ist bei solch einer Nebensächlichkeit“. Bei der Abstimmung über den Namen enthielt er sich. Der Rest von FWG und BI war gegen Thaleischweiler-Wallhalben, die Mehrheit aus CDU, SPD, WG Lelle und FDP jedoch dafür. Nicht abgestimmt wurde über den Namen Herzogsland. Den hatte Nünschweilers Bürgermeister Horst Wonka noch während der Diskussion aus dem Zuschauerraum vorgeschlagen mit den Worten: „Mir ist doch noch ein Name eingefallen.“ (bfl)

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