Rheinpfalz Fuchs auf Kükenjagd

KAISERSLAUTERN

. Alle sieben Küken der schwarzen Schwäne im Volkspark sind weg, während Schwanen-Freunde aus dem Park auch Diebstahl durch Menschen in Betracht ziehen, haben der Vogelschützer Kurt Wilhelm und Beigeordneter Peter Kiefer den Fuchs auf der Rechnung . Ihre Auffassung bestätigt Hubertus Gramowski, Kreisjagdmeister des Stadt- und Landkreises Kaiserslautern und ehemaliger Revierleiter des Forstreviers Stüterhof. Es sei ein Fuchs gewesen, wenn der sich Beute hole, hinterlasse er keine Spuren, sagt Gramowski. Und wenn es sein müsse, hole er sich auch zehn Küken in einer Nacht. Derzeit hätten die Füchse Junge, dadurch vermehrten Futterbedarf und sie gingen dadurch auch mehr Risiken bei der Nahrungssuche ein. Gegen sie helfe auch kein zwei Meter hoher Zaun um den Weiher am Volkspark, der sei für den Fuchs kein Hindernis. Dass es im Volkspark einige Füchse gibt, hat Gramowski selbst mehrfach beobachtet. Er fährt oft nachts dort vorbei, „jedes zweite Mal sehe ich einen Fuchs herumstreifen“. Füchse gebe es nicht nur im Volkspark, sie gebe es in der ganzen Stadt. Sie breiteten sich immer mehr aus, grüben ihre Höhlen in Gärten, zögen unter Terrassen ihre Jungen auf, am Vogelschutzgebiet und am Tierpark nähmen sie überhand. Er bekomme immer mehr Anrufe von besorgten Leuten aus der Stadt, sagt Gramowski. Wo ist das Problem, wenn sich Füchse in der Stadt ausbreiten? Der Fuchsbandwurm, sagt der Kreisjagdmeister. Der sei für Menschen äußerst gefährlich, wenn sie sich damit anstecken. Die Tollwut bei den Füchsen sei gestoppt, aber der Fuchsbandwurm weiter ein Problem. Etwa 20 Prozent der Tiere seien davon befallen. Der Fuchs scheide die Eier mit dem Kot aus, sie könnten so an Salat und Gemüse in Gärten gelangen und vom Menschen mit der Nahrung aufgenommen werden, wenn diese nicht richtig gewaschen wird. Das sei dann eine sehr ernsthafte Erkrankung, die tödlich enden könne. Der Bandwurm setze sich in der Leber fest, oft müsse dann operiert werden. Dass sich der Fuchs so stark ausbreitet, ist laut Gramowski darauf zurückzuführen, dass er keine natürliche Feinde hat und nicht mehr so stark bejagt wird. Die Jäger seien angehalten, Sauen zu schießen, wenn ein Fuchs auftauche, ließen sie ihn laufen, weil der Schuss die Sauen vertreiben würde. Außerdem sei der Fuchs sehr schwer zu bejagen, er sei sehr schlau. Der Kreisjagdmeister sprach sich dafür aus, den Fuchs stärker zu bejagen, um seine Ausbreitung in der Stadt zu verhindern. Kritik an Jägern habe sich in den letzten Jahren ausgebreitet, aber Tiere müssten ebenso bewirtschaftet werden, wie ein Bauer sein Land bewirtschafte. Und das nächste Problem komme bald auf Kaiserslautern zu. Der Waschbär stehe praktisch vor der Tür. Auch der breite sich aus, in Trippstadt sei bereits einer gesehen worden. Waschbären gingen überall hin, durchstöberten Mülltonnen. Zurück zu den Füchsen im Volkspark. Die dürften nicht bejagt werden, zumal sie Nachwuchs haben, so Gramowski. Aber es sei möglich, sie mit Lebendfallen zu erwischen, sobald die Jungen groß sind. Ließen sich damit alle Füchse, alte und junge, erwischen? „Ich denke schon“, sagt Gramowski. Aber dafür brauche man Leute, die ihr Handwerk verstehen. Nur: „Die werden immer weniger.“ (dür)

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