Eisenberg Fichter-Kaiser ist Dritte Beigeordnete

Nach der Verbandsgemeinde hat auch die Stadt Eisenberg einen Dritten Beigeordneten: Die parteilose Claudia Fichter-Kaiser wurde am Montag vom Stadtrat als dritte Vertreterin des Bürgermeisters gewählt. Sie wird schwerpunktmäßig für die Bereiche Kindertagesstätten, Schulen und Jugend zuständig sein – allerdings ohne Fachbereich.

Den Namen ihrer Kandidatin hat die Koalition aus FWG und CDU erst in der Sitzung enthüllt, was die SPD veranlasste, ihre bereits vergangene Woche gegenüber der RHEINPFALZ geäußerte Kritik zu wiederholen (wir berichteten). „Wir hören den Namen zum ersten Mal“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion, Wolfgang Schwalb. Er habe das Gefühl, dass die SPD vorgeführt werden solle. „Das ist sehr schade und schadet auch der Kandidatin.“ Dies wies Stadtbürgermeister Adolf Kauth (FWG) zurück. Er habe sich mit der SPD-Fraktionsvorsitzenden Jaqueline Rauschkolb ausgetauscht. „Wir sind fair damit umgegangen“, so Kauth. Dem wiederum entgegnete Rauschkolb, in der Gerüchteküche seien verschiedene Namen kursiert. „Wir hätten uns vorher eine Begründung und eine Präsentation der Kandidatin gewünscht.“ Auch Grünen-Stadtrat Ernst Groskurt sprach von „Intransparenz“. Er sei sehr enttäuscht von der Vorgehensweise. Reiner Unkelbach von der CDU-Fraktion sprach die Frage der Notwendigkeit des Amts eines Dritten Beigeordneten an: „Bürgermeister und Beigeordnete haben immer einen vollen Terminkalender. Wir haben eine Verantwortung gegenüber der Stadtspitze“, bejahte er diese. Es handele sich außerdem nicht um ein Beigeordnetenamt mit Geschäftsbereich, so dass nur die tatsächliche Arbeit vergütet werde, trat er möglichen Bedenken hinsichtlich der Kosten entgegen. Auch die SPD sprach von einer „wichtigen Entlastung für den Stadtbürgermeister.“ Rauschkolb ließ durchblicken, dass sie ebenso wie die Koalition Claudia Fichter-Kaiser aufgrund ihrer kommunalpolitischen Erfahrung für eine geeignete Kandidatin hält. Nichtsdestotrotz zog sich die SPD vor der Abstimmung kurz zu einer Beratung zurück. Da die SPD auf die Nominierung eines Kandidaten verzichtete, blieb es bei Claudia Fichter-Kaiser als einziger Bewerberin. Sie erhielt 17 Ja-Stimmen, zwei Ratsmitglieder stimmten mit nein, eines enthielt sich. Neben den 13 Stimmen aus dem Koalitionslager erhielt Fichter-Kaiser damit noch vier Stimmen von der Opposition. Auf RHEINPFALZ-Anfrage äußerte sich Claudia Fichter-Kaiser gestern näher zu ihrem Amt: „Stadtbürgermeister Adolf Kauth hat mich persönlich angesprochen, da er wusste, dass ich schon immer an kommunalpolitischen Themen interessiert war und bin und mich schon immer – unter anderem – im Bereich Kinder und Jugend engagiert habe“, sagt sie. „Ich möchte die Stadtspitze unterstützen, da die vielen anstehenden Termine so auf mehrere Köpfe aufgeteilt werden können und der Einzelne entlastet wird. Dies ermöglicht uns allen, unser Amt noch besser auszufüllen.“ (zin)

x