Rheinpfalz FCK verliert zu Hause 1:2 gegen den VfR Aalen

So platzt der Aufstiegstraum! 1:2 (0:1) unterlag Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gestern dem VfR Aalen, rutschte nach der schon achten Saisonniederlage, der dritten auf dem Betzenberg, auf Platz sieben ab.

”Wir haben fünf der letzten sieben Punktspiele verloren, wenn wir so weitermachen, werden wir unser Ziel nicht erreichen”, sagte FCK-Trainer Kosta Runjaic nach der desillusionierenden Heimblamage. Die Fans waren am Ende ob der anfängerhaften Fehler von Marc Torrejón und Dominique Heintz bei den Gegentreffern, der Ideenarmut von Ruben Jenssen, Florian Dick und Enis Alushi im Spielaufbau und der Abschlussschwäche so frustriert, dass sie sich kaum noch zu Pfiffen aufzuraffen vermochten.

Hatte der Lauterer Coach nach dem 0:1 von Aue noch den Weichspüler in den Schonwaschgang gekippt, so zog er gestern Konsequenzen. Taktisch stellte der Trainer den FCK wieder auf 4-4-2 um, für Jan Simunek verteidigte Dominique Heintz. Olivier Occéan kam für Markus Karl ins Team, Srdjan Lakic stürmte anstelle von Mo Idrissou, der ganz aus dem Kader geflogen war. Unterm Strich steht ein 1:2.

Dabei begann es vielversprechend. Nach Alushi-Pass hatte Dick die Tür geöffnet, aber Lakic verfehlte das Ziel mit seinem 16-Meter-Flachschuss knapp (5. Minute). Sieben Minuten später kratzte André Hainault den Ball nach einem Schuss Edes von der Linie. Die dritte FCK-Chance vor der Pause vergab Karim Matmour nach einem Ballgewinn des zunächst sehr konsequenten Heintz gegen Robert Lechleiter (19.).

Auffällig, wie schlampig Jenssen und Alushi im zentralen Mittelfeld arbeiteten. Nach Alushis leichtfertigem Ballverlust ließ Lechleiter die erste Konterchance der tief gestaffelten Aalener aus (18.). Bei Daniel Buballas Konter zauderte Tobias Sippel beim Herauslaufen, ließ sich dann auf einen Zweikampf ein, den er mit einem riskanten Hackentrick erfolgreich gestaltete. Das war russisches Roulette (23.)! Eine Minute später jubelte Aalen: Nach der ersten Ecke Lechleiters gewann Benjamin Hübner das Kopfballduell gegen Marc Torrejón - 0:1. Der Gegentreffer lähmte die Männer in Rot. Chris Löwe, als Dauer-Motzki bei der schwer geforderten Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus schnell auf die rote Liste gerückt, sah nach einem fairen Einsteigen gegen Junglas unberechtigt Gelb. In Cottbus fehlt Löwe nach der fünften Verwarnung gesperrt. Sein Ausfall schmerzt, zumal der Linksverteidiger mit Freistößen für Gefahr zu sorgen vermag. Nach Hübner-Foul am agilen Matmour aber parierte Torwart Jasmin Fejzic Löwes Freistoß klasse (47.) .

Dann scheiterte Matmour nach einem ausnahmsweise guten Jenssen-Pass knapp (54). Im Gegenzug wurde der FCK von Aalen mustergültig ausgekontert: Flanke Leandro, Joel Pohjanpalo düpierte Heintz - 0:2. Die Kurskorrekturen der Lauterer brachten nicht viel: Marcel Gaus kam für den schwachen Ede, vergab die Riesenchance zum 2:2 (78.). Kostas Fortounis löste Totalausfall Alushi ab, sein Spiel aber war nur für die Galerie bestimmt. Albert Bunjaku, der den völlig überforderten Occeán ablöste, hatte sich sein Comeback auch anders vorgestellt. Aber er war aktiv. Nach Löwes Schuss hatte Bunjaku den Ball abgelegt, Matmour verkürzte (68.).

”Ich bin wahnsinnig enttäuscht”, sagte Srdjan Lakic, der in der 49. Minute nach Löwe-Flanke eine tolle Kopfballchance vergab, nach der folgenschweren und äußerst schmerzlichen Heimniederlage. Im Gegensatz zu dem einen oder anderen Schönfärber in Rot redete Albert Bunjaku Tacheles: ”Wir sprechen immer von unserer Qualität, dann müssen wir sie aber auch endlich zeigen und uns nicht nach einem Gegentor in die Hose scheißen!”

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