Eisenberg Einstieg in den Geo-Tourismus

Am 25. Juni wird zum ersten Mal nach Eisenberg zu einer geologischen Wanderung eingeladen. Aufgebaut haben diese neue Tour Peter Scherer aus Ebertsheim und Wolfgang Müller aus Eisenberg. Eventuell steigt bei größerem Bedarf an solchen Führungen später Raimund Lill aus Ramsen in dieses neue Angebot ein. Geo-Tourismus ist im Kommen, das wissen die beiden Entwickler dieses besonderen Rundgangs, der sich in erster Linie der Geologie widmet, damit zwangsläufig auf die Rohstoffgewinnung und die industrieelle Geschichte Eisenbergs eingeht.

Kennengelernt haben sich Wolfgang Müller und Peter Scherer bei einem Kurs der Verbandsgemeinde Eisenberg, bei dem es in erster Linie darum ging, Fremden- und Naturführer auszubilden. „Das war nicht meine Intension“, betont Peter Scherer, den mehr das geologische Interesse in den öffentlich ausgeschriebenen Kurs gelockt hat. Wolfgang Müller hingegen hat bereits als Gäste-, Landschafts- und Naturführer zwei Ausbildungen absolviert, bei ihm ging es bei der Kursteilnahme um Weiterbildung und die Verlängerung seiner Zertifikate. Erst rund sechs Monate nach dem Ende der Fortbildung wendete sich Müller dann an Scherer mit der Bitte, ihm bei der Computerpräsentation einer Geo-Tour zu helfen. „Die Verwaltung wollte vor allem neben den Erdekaut-Führungen eine Geo-Tour haben. Im Kurs ist mir Peter Scherer aufgefallen, der sich so stark genau für dieses Thema interessierte, so kam der Kontakt zustande“, blickt Müller zurück. „Die Idee hat mich gleich begeistert, nach einer Woche habe ich dann zugesagt, die Tour mit aufzubauen“, ergänzt Scherer, der für sich aber ausschließt, selbst Rundgänge zu leiten. „An anderer Stelle habe ich genügend zu tun, mir fehlt die Zeit, Touren anzubieten“, so der Ebertsheimer. Geologie ist im Eigentlichen das Wissen um Gesteine, ihre Entstehung und Veränderungen. Von diesem Ausgangspunkt betrachtet hat das Eisenberger Becken eine ganze Menge zu bieten, wissen Scherer und Müller. Wie üblich soll auch die neuste Tour am Rathaus in Eisenberg starten und bereits nach wenigen Metern erste Informationen liefern. Das gelingt schon an den Sandsteinen im Skulpturenpark in den Eisbachauen unterhalb des Rathauses. Über den Sandsteinweg an der Graf’schen Mühle entlang geht es zum Friedhof vorbei an den Dachziegelwerken. „Die Dachziegelwerke haben früher unterhalb von Stauf in der sogenannten Standebühle Formation ihren Letten und Ton für die Ziegel abgebaut. Heute kommt das Rohmaterial von der Füllenweide bei Göllheim“, erläutern die beiden Hobbygeologen. Weiter geht es zur Grube Abendthal, wo noch heute unter Tage Grünton abgebaut wird. Gestreift wird der Klebsandabbau bei EKW. „Wir wandern stets auf Wegen, von denen die Teilnehmer die Abbaugebiete und Einschnitte in die Landschaft gut sehen können“, so Müller. Station auf dem Weg ist auch die Grube Riegelstein, wo im Tagebau Ton abgebaut wurde, während direkt daneben Klebsand gewonnen wurde. Aus der Ferne wird ein Blick auch auf den Sandabbau bei Klausing geworfen, ebenso auf die Quarzsandwerke Friedrich in der Gemarkung Ebertsheim. Müller hat immer Proben der Rohstoffe mit dabei, um zu zeigen, welcher Rohstoff, wo gewonnen wurde. Ein Fernglas mitzuführen wird den Teilnehmern von den Entwicklern der Tour dennoch empfohlen, genauso wie festes Schuhwerk zu tragen. Der Rundgang ist 7,8 Kilometer lang, eine Einkehr nach der Tour kann vereinbart werden. „Dieses Jahr planen wir zwei Termine, beziehungsweise bei Anfragen weitere Rundgänge. Sonderführungen sind ab zehn Teilnehmer jederzeit möglich. Der Rundgang kostet sechs Euro für Erwachsene, für Kinder drei Euro“, erläutert Müller. Langfristig ist vorgesehen, die Tour auch im Rahmen des Geo-Tourismus des Donnersbergkreises anzubieten. Buchung Verbandsgemeinde Eisenberg, Tourismusbüro, 06351/407-440. Fest geplante Touren am 25. Juni, 30. September, jeweils 13 Uhr.