Rheinpfalz Diesel mit Elektromotor

Die Stadtwerke verfügen bei ihren Bussen über eine reine Dieselflotte. In fünf Jahren würden für den Stadtverkehr nur noch Elekt
Die Stadtwerke verfügen bei ihren Bussen über eine reine Dieselflotte. In fünf Jahren würden für den Stadtverkehr nur noch Elektrobusse angeschafft, meint Boris Flesch, Leiter der Verkehrsbetriebe.

Die Stadtwerke in Kaiserslautern (SWK) haben ihre ersten Hybridbusse gekauft. Mit elektrischer Unterstützung verringert sich der Kraftstoffverbrauch um bis zu 8,5 Prozent. Bis die ersten SWK-Busse mit vollständigem Elektroantrieb fahren, werden aber noch ein paar Jahre ins Land ziehen.

Fünf Gelenkbusse Citaro Hybrid aus dem Hause Mercedes-Benz haben die Stadtwerke gekauft. Demnächst würden sie abgeholt, in etwa zwei Wochen könnten sie im Linienverkehr eingesetzt werden, sagt Boris Flesch, Chef der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke. Er betont, es seien Dieselbusse, ein Elektromotor sorge dafür, dass der Verbrauch gesenkt wird. Das System funktioniere so, dass zwischen Motor und Automatikgetriebe ein scheibenförmiger Elektromotor platziert ist. Im Schubbetrieb oder beim Bremsen arbeitet er als Generator und gewinnt Strom, den er in Kondensatoren speichert. Beim Anfahren oder Beschleunigen greift der Elektromotor auf die gespeicherte Energie zurück und unterstützt den Dieselmotor mit zusätzlichem Drehmoment von maximal 220 Newtonmetern. Der Motor muss so merklich weniger Leistung aufbringen, was Kraftstoff spart und die Abgase senkt. Was den Hybrid-Bus ebenfalls auszeichnet, ist eine bedarfsorientierte Lenkung, die nur greift, wenn der Fahrer das Lenkrad einschlägt. Das spare Diesel gegenüber einer hydraulischen Lenkung, bei der die Unterstützung permanent wirke, erläutert Flesch. Dritte Komponente bei der Kraftstoffeinsparung sei eine Leichtlaufachse mit weniger Rollwiderstand. Der Kraftstoffverbrauch der SWK-Flotte habe sich durch neuere Diesel mit Euro 6-Norm bereits verringert, so Flesch weiter. „Hier ist deutlich was passiert“, betont er. Ein Solobus habe einen Verbrauch von etwa 40 Litern auf 100 Kilometern, die neueren Modelle kämen auf 35 Liter. Ein neuerer Gelenkbus komme auf unter 50 Liter gegenüber den älteren Modellen (55 bis 60 Liter). Der Hybridbus sei noch einmal um bis zu acht Prozent sparsamer als neuere Dieselbusse. Reine Elektrobusse seien für die Stadtwerke derzeit kein Thema, betont Flesch. Das hänge an den hohen Anschaffungskosten von rund einer halben Million Euro, bei einem Dieselfahrzeug seien es nur 230.000 Euro. Solche Investitionen seien für die Verkehrsbetriebe nicht zu stemmen. In anderen Städten, in denen Elektrobusse fahren, gebe es eine öffentliche Förderung. „Ohne die ist das nicht darstellbar“, so der Leiter der Verkehrsbetriebe. Neben den Anschaffungskosten spricht gegen E-Busse deren Reichweite. Sie schafften den Tagesumlauf eines Dieselbusses bei weitem nicht, so Flesch. In Städten wie Münster oder Mannheim, wo Elektrobusse im Einsatz sind, behelfe man sich mit Aufladesystemen. In Mannheim gebe es ein System, bei dem an manchen Haltestellen der Bus über Induktionsschleifen im Boden aufgeladen wird. Das System habe aber nicht überzeugt. Mittelfristig gehe der Weg aber in Richtung Elektrobusse, betont Flesch weiter. Die Technik werde sich weiter verbessern, 2019 kämen die deutschen Hersteller mit Elektrobussen auf den Markt. „In zwei, drei Jahren sehen die Preise ganz anders aus, ob Batterie oder Brennstoffzelle ist offen“, sagt Flesch. Die Entwicklung werde dazu führen, das in fünf Jahren nur noch Elektrobusse für den Stadtverkehr angeschafft werden.

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