Rheinpfalz Der Weg der Seele zum Ganzen

„Rituelle Körperhaltungen und ekstatische Trance nach F. Goodman“ nennt sich das Seminar mit Petra Kral-Leonhard im Mehrgenerationenhaus in Kusel. Als ehemalige Assistentin der Anthropologin Felicitas Goodman bezeichnet sich Kral-Leonhard eine Spezialistin auf dem Gebiet, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen.

Die Teilnehmer sprechen von Energien, von Wegen zur Balance zwischen Körper, Geist und Seele. Einige von ihnen sind mit Yoga, Chi-Gong und anderen spirituellen Praktiken vertraut. Anhand der Begriffe „Ritual, Ekstase und Trance“ erklärt Kral-Leonhard die Übungen, die einem bestimmten Ablauf folgen. Bewegungen, Worte und Gegenstände haben darin einen festen Platz – es ist ein Ritual. Ein Ritual, das einen veränderten Wachzustand bewirken soll – die Teilnehmer sollen in Trance versetzt werden. Wasser, Erde, Feuer, Wind. Die vier Elemente bilden einen festen Bestandteil des Rituals. Weitere Symbole zeigen sich auf dem Altar in der Mitte des Kreises an Teilnehmern. Die Stimmen der Teilnehmer sollen zu einem sehr rhythmischen, afrikanischen Lied erklingen. Die Atmosphäre ist entspannt und freundschaftlich – die Gäste werden durch das gemeinsame Singen etwas vertrauter miteinander. Den meisten Teilnehmern ist die rituelle Körperhaltung und ekstatische Trance nach der amerikanischen Anthropologin Felicitas Goodman fremd. Die Erläuterungen zum Ritual, seinen Grundlagen und Möglichkeiten, sind kurz gehalten. Die praktische Erfahrung steht im Mittelpunkt. Starke Konzentration auf Körperhaltung und Rhythmus soll ein „visionäres Erleben“ erleichtern, intensive Körperempfindungen wie Zittern, Hitze oder Leichtigkeit könnten auftreten. Vieles haben die Jettenbacher noch zu erklären, etliche Hinweise zielen auf die sinnlich-ganzheitliche Wahrnehmung. Trommelklang, Körperhaltung, Räucherwerk: Das ganze Ritual soll ein Hilfsmittel sein, um einen anderen Bewusstseinszustand zu erzielen. Die Teilnehmer nehmen die Haltung des „Medizinbären“ ein: Die Füße stehen schulterbreit, das Becken richtet sich leicht nach vorne. Die Hände berühren sich an den Knöcheln der Zeigefinger in einer Position oberhalb des Bauchnabels. Der Kopf ist leicht nach hinten gestreckt. Die Energie soll fließen können. Alltagsgedanken sollen im Trommelrausch verschwinden. Diese rituelle Körperhaltung soll zu einer „ekstatischen Trance“ führen. Das alles könne beispielsweise die körpereigenen Abwehrkräfte aktivieren und das Selbstvertrauen stärken. Angewendet werden könne das Verfahren bei Lebenskrisen oder bei der Sinnsuche, der Persönlichkeitsentwicklung oder zur Unterstützung bei Burn-Out. Nach einer kurzen Pause stehen die Teilnehmer wieder im Kreis. Die Augen sind geschlossen. Mit dem Rauch von Zeder, Lavendel und Salbei werden die Teilnehmer betört. Es kribbelt am ganzen Körper. Die Position soll 15 Minuten gehalten werden. Auf das spirituelle Experiment muss sich der Teilnehmer einlassen. Den Weg der Seele zum Ganzen, der in den natürlichen Zustand der reinen Lebensenergie führe, die alles verbinde, solle das Ritual ebnen, erklärt Ulf Leonhard. Die Körperhaltung ist anstrengend, die Gedanken entschwinden allmählich. Nur Entspannung möchte sich in meinem Fall nicht einstellen.

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