Rheinpfalz Das ist die Krönung!

Julia Kren aus Meckenheim ist die 77. Pfälzische Weinkönigin. Die 27-jährige  Betriebsfachwirtin setzte sich bei der Wahl am Freitagabend im vollbesetzten Neustadter Saalbau gegen  vier Mitbewerberinnen durch.   Der Krönungsabend, den  jubelnde Fangruppenbegleiteten,   bot eine überraschend   unterhaltsame Show.   Eine Beerenauslese von Sandy Andelfinger und Michael Konrad  Souveräne Siegerin Am Ende siegte Julia Kren, die als Weinbetriebswirtin in einem rheinhessischen (!) Weingut  arbeitet,  in einer Stichwahl  gegen  Laura Becker (21) aus St. Martin.  „Ich freue mich auf alles, was jetzt  kommt!“, rief die 77. Pfälzische Weinkönigin nach der Entscheidung selbstbewusst in den Saal und kündigte gleich mal eine Riesenfete in Meckenheim an – zu ohrenbetäubendem Jubel  ihrer Fans und Freunde.     Promi-Geflüster Hotelkauffrau Laura Becker  hat ihren  Job bei Starkoch Johann Lafer  in dessen „Stromburg“ gelernt, wo  um Mitternacht plötzlich auch mal  Gäste wie  Außenminister Frank-Walter Steinmeier  in der Lobby  stehen. Auf die Frage von Moderatorin Tina Ries, ob Johann Lafer was von Pfälzer Wein versteht,     antwortete Laura Becker mit einem   mehrfachen Hin- und Herwiegen des Kopfes.       Nette Insider-Info ... Hätten Sie’s gewusst? Beim Buzzer-Spiel traten zwei Teams aus Kandidatinnen  bei einer Art „Wer wird Millionär?“ gegeneinander an und sollten  möglichst schnell eine Wein-Frage richtig beantworten – was immer gelang.    Probieren Sie’s selber mal. Welcher Fachbegriff spielt im  Weinbau keine Rolle: a) Degustieren, b) Dosage,  c) Dekantieren und d) Deklamieren. Senden Sie Ihre Lösung und eine Erklärung  der drei anderen Begriffe an ras-aktion@rheinpfalz.de – wir verlosen eine Flasche Riesling. Alles im Griff Anders als frühere Krönungsabende, bei denen die Kandidatinnen   alberne Spielchen im Stile von „Dalli, Dalli“   absolvieren mussten und ansonsten oft alleingelassen wurden,   hatten die Moderatoren Markus Hoffmann und Tina Ries den Abend  jederzeit im Griff und verstanden es so, das  Weinwissen und den Charme der Kandidatinnen in Szene zu setzen.  Rutschte doch mal eine altbackene  Frage raus, wurde gekontert.  Lisa Momm (23) aus Duttweiler auf  die Frage  von Ries, ob sie die   Freude an einem guten Tropfen zur Kandidatur  bewogen habe: „Es  steckt doch ein bisschen mehr Motivation drin und mehr Ehrgeiz als nur das Weintrinken.“ Hoppladihopp Unschön war die Bekanntgabe des Wahlergebnisses der ersten Wahlrunde. Wie nebenbei  verkündete Moderator Markus Hoffmann,   dass Laura Becker und  Julia Kren   in die Stichwahl kommen.  Die drei Unterlegenen –  Tanja Huber  (23, Herxheim  am Berg), Julia Stieß (22, Frankweiler) und Lisa Momm   erfuhren so abseits der Bühne, dass all ihre Hoffnungen geplatzt sind. Man muss Verkündungen nicht  in die Länge  ziehen wie bei „Voice of  Germany“ oder „Deutschland sucht den Superstar“,  aber allen Teilnehmerinnen gerecht werden sollten die Veranstalter schon.  Das diebische Gericht Zu essen gab’s reichlich  im Saalbau.  Zum Beispiel typisch  Pfälzisches: „Pfälzer Currywurst mit Cola-Curry-Mumbay-Soße und Potatoe Wedges.“  Nun: Heimat der Currywurst ist Berlin, die Cola kommt aus den USA, das Curry aus Asien, und  Mumbay liegt in Indien. Die Potatoe Wedges? Nennen wir  sie „Grumbeerschnitze“ – und Schwamm drüber, dass die Pfälzer da weltweit  geklaut  haben.   Als  Wein  gab’s  übrigens den „Kleinen Traubendieb“. Das Schlusswort Ein Durchkommen zur neuen Königin war nach der Wahl beinahe unmöglich. So viele Freunde, Verwandte, Bekannte und Fremde wollten der frisch Gekürten als Erste gratulieren. Kein Wunder, dass die Pfälzische Weinkönigin da nur sagte: „Im Moment fühlt es sich noch sehr unrealistisch an.“ Mal sehen, was sie nach etwa 200  Veranstaltungen im kommenden Jahr sagen wird. Und wie oft sie „Zum Wohl, die Pfalz!“ sagen  muss.

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