FUSSBALL SV Waldhof: In Rostock allen Widerständen getrotzt

Waldhof Mannheim beim FC Hansa Rostock – ein enges Duell; hier Mounir Bouziane (links) und der Rostocker Sven Sonnenberg.
Waldhof Mannheim beim FC Hansa Rostock – ein enges Duell; hier Mounir Bouziane (links) und der Rostocker Sven Sonnenberg.

Der SV Waldhof bleibt im Aufstiegsrennen der Dritten Fußball-Liga und hat eine wichtige Reaktion auf die 1:2-Niederlage am vergangenen Samstag gegen Uerdingen gezeigt. Beim FC Hansa Rostock siegten die Waldhöfer 1:0 (0:0) und trotzen dabei großen Personalproblemen.

Es hatte schlechte Nachrichten vor der Reise an die Ostsee gegeben. Stürmer Valmir Sulejmani hatte sich beim 1:2 gegen den KFC Uerdingen einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen und stand ohnehin nicht zur Verfügung. In den beiden Bussen, die sich auf den weiten Weg nach Rostock machten, fehlten aber auch Max Christiansen und Kevin Conrad. Bei Christiansen besteht der Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber. Sollte sich die Diagnose bestätigen, droht der Leistungsträger des SVW monatelang auszufallen. Conrad verletzte sich im Abschlusstraining am Knie – wie lange der Kapitän ausfallen wird, ist aber noch unklar.

Damit fehlten Trares mit Christiansen, Conrad, Marcel Seegert (Leistenprobleme), Dorian Diring (Knorpelschaden) und Valmir Sulejmani (Muskelfaserriss) fünf Stammkräfte. Angesichts der gerade erst begonnenen Spielehatz mit elf Partien in 36 Tagen kann sich der immer dünner werdende Kader negativ für die Mannheimer bemerkbar machen.

Die personelle Malaise sorgte dafür, dass Florian Flick und Gerrit Gohlke ihr Startelfdebüt bei den Blau-Schwarzen gaben. Eigengewächs Flick spielte neben Marco Schuster im defensiven Mittelfeld, während Winter-Neuzugang Gohlke in die Innenverteidigung rückte. Kevin Koffi agierte für Sulejmani im Sturmzentrum.

Anfangsphase gehört Hansa

Wegen der vielen erzwungenen Wechsel stockte der Kombinationsfluss der Mannheimer in der Anfangsphase. Der FC Hansa bestimmte deshalb die ersten 20 Minuten, ehe sich die Waldhöfer mit dem neuen Personal zurechtgefunden hatten. Dem SVW war anzumerken, dass er zunächst einmal darauf bedacht war, Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalten. Die Rostocker kombinierten sich gut in Richtung des Strafraums der Waldhöfer, konnten sich unmittelbar vor dem Tor aber kaum in Szene setzen. Lukas Scherff hatte in der 18. Minute die beste Chance für Hansa, nach einer Ecke traf der Mittelfeldspieler den Ball aber nicht richtig. Die beste Gelegenheit für den SVW vergab Michael Schultz, dessen Kopfball aber von Hansa-Keeper Markus Kolke abgewehrt wurde (38.).

In der zweiten Halbzeit wurde die Partie offener, die Mannheimer hatten jetzt mehr Spielanteile. Gleichzeitig führte das aber dazu, dass die Rostocker mehr Räume – und dadurch bessere Chancen bekamen. Mirnes Pepic (47.) und Pascal Breier (69.) schnupperten am 1:0 für den FC Hansa, ehe Marco Schuster, der aus zwölf Metern frei zum Schuss kam, eine gute Gelegenheit für den SVW vergab.

Glücklicher Siegtreffer, tolle Serie

In der Schlussphase schwanden den Rostockern zusehends die Kräfte und das nutzten die Mannheimer zum glücklichen Siegtreffer. Nach einem Zweikampf zwischen Jan-Hendrik Marx und Mirnes Pepic entschied Schiedsrichter Max Burda auf Elfmeter – eine umstrittene Entscheidung. Dem eingewechselten Arianit Ferati war das egal – er drosch den Ball kraftvoll zum 1:0 ins Tor (85.). Wenige Minuten später bejubelten die Mannheimer den nächsten Auswärtssieg euphorisch – zum 32. Mal hintereinander blieben sie in Ligaspielen auf fremden Plätzen ungeschlagen. „Unsere Serie hält, das ist auch wichtig. Je länger das Spiel dauerte, desto besser wurden wir. Wir wollten es auch uns selbst zeigen, dass wir es trotz der Personalprobleme können“, sagte Waldhofs Offensivspieler Maurice Deville.

So spielten sie

FC Hansa Rostock: Kolke - Riedel, Sonnenberg, Butzen - Ahlschwede, Bülow, Scherff (74. Neidhart) - Vollmann (70. Granatowski), Pepic, Breier (74. Hanslik) - Nartey (82. Opoku)

SV Waldhof: Königsmann - Marx, Gohlke, Schultz, Hofrath - Schuster, Flick - Deville (89. Just), Gouaida (90. Celik), Gianluca Korte (62. Ferati) - Koffi (62. Bouziane)

Tor: 0:1 Ferati (85., Foulelfmeter) - Gelbe Karten: Pepic, Sonnenberg - Gianluca Korte, Gohlke - Beste Spieler: Pepic, Scherff - Schuster, Schultz, Gouaida - Schiedsrichter: Burda (Berlin).

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