Sport Hofmann sorgt mit dem Hals fürs goldene Tor
KAISERSLAUTERN. Bei seinem ersten Ballkontakt köpfte Philipp Hofmann den Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern im ersten Saisonspiel gegen 1860 München zum Sieg. Im letzten Spiel des Jahres sorgte er gestern mit dem Hals in der 73. Minute für das goldene Tor und besiegelte den verdienten 1:0 (0:0)-Sieg gegen den ersatzgeschwächten SV Sandhausen.
Der entscheidende Moment, der den FCK auf Platz fünf in der Verfolgergruppe von Spitzenreiter FC Ingolstadt überwintern lässt: Nach einem von Jean Zimmer initiierten Konter spielt Markus Karl den Ball in die Gasse, Karim Matmour serviert die Flanke und Hofmann vollendet. „Ich wollte den Ball unbedingt erwischen und reinmachen, egal, mit welchem Körperteil, mein Hals tut jetzt noch ein bisschen weh“, sagte Hofmann nach dem Schlusspfiff lachend. „Es war wichtig, dass wir uns als Mannschaft mit dem Siegtor belohnt haben. Das war nicht leicht zu spielen, wir sind viel gelaufen, um den Abwehrriegel der Sandhausener auszuhebeln.“ Ein neuer Rasen auf dem „Betze“, doch Ilia Gruev, die rechte Hand des Chefcoachs, erwartete Schwerstarbeit. „Die spielen mit Fünferkette“, orakelte der Lauterer Co-Trainer 30 Minuten vor dem Anpfiff. Das Bollwerk des SVS hielt tatsächlich auch ziemlich lange dicht. FCK-Trainer Kosta Runjaic hatte seine Startelf wie erwartet umgebaut: Am rechten Flügel begann Matmour anstelle von Zimmer, um mit seiner Dribbelstärke für Flügelschwung zu sorgen. Und um Flanken zu bringen. Die zu verwerten, war dem 21 Jahre jungen Hofmann aufgetragen, der für den erkrankten Lakic stürmte. Aber es regnete zunächst nur spärlich Flanken, Hofmann war öfter im richtigen Moment am falschen Platz. Amin Younes ersetzte den verletzten Ruben Jenssen, sorgte für Schwung und erarbeitete in der 16. Minute mit seinem Solo einen Elfmeter. Seyi Olajengbesi hatte ihn gelegt. Da Srdjan Lakic, der Elfmeterschütze Nummer eins, fehlte, ging Matmour zum Punkt. Manuel Riemann, als Elfmeterkiller bewährt, parierte. „Ich habe auch schon in der Vorbereitung Elfmeter geschossen“, betonte Matmour, „ich wollte schießen, habe mich auch sicher gefühlt. Aber ich suche nicht nach Ausreden: Ein Elfmeter ist nur gut geschossen, wenn der Ball im Tor ist.“ Der Torhüter wusste dies zu verhindern. „Da hat der Torwart sehr gut reagiert“, lobte Runjaic später SVS-Schlussmann Riemann. Großartig auch dessen Reflex bei Kevin Stögers Chance in der 49. Minute. Für die größten Gefahrenmomente sorgten zuvor der umtriebige Lauterer Spielgestalter Kerem Demirbay, dessen Distanzversuch aus 18 Metern aber nicht im Ziel landete (39.), und Younes, der, vom kampf- und laufstarken Chris Löwe eingesetzt, aus spitzem Winkel knapp scheiterte (42.). Sandhausen, nach der Pause im 4-1-4-1, blieb offensiv wirkungslos, die FCK-Defensive mit dem herausragenden Willi Orban arbeitete souverän und überlegt. Sandhausen verteidigte mit Mann und Maus, mit Herz und Leidenschaft. Klasse, wie Tim Kister im Laufduell mit Matmour klärte (15.) und Hofmanns Chance nach Vorarbeit von Matmour und Stöger vereitelte (56.) . Der FCK investierte viel, mit Sebastian Jacob, Zimmer und später André Fomitschow kam frischer Schwung von der Bank. Der trug dazu bei, dass die Lauterer die 18:2 Torschüsse hochverdient in drei Punkte umwandelten. „Ich bin sehr froh, mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen“, betonte Runjaic. So sahen das dann auch Team und Fans bei ihrer gemeinsamen Jubelfeier.