Rheinland-Pfalz Zur Sache: Die Sorgen von Schülern und Eltern

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Seit dem Ende der Herbstferien steigt auch an den rheinland-pfälzischen Schulen die Anzahl der Neuinfektionen. Eltern, Schüler und Kommunalpolitiker sehen die Entwicklung mit Sorgen – manche sogar mit Angst.

„Es gibt Handlungsbedarf“ – das sagte die Ludwigshafener Bürgermeisterin und Schuldezernentin Cornelia Reifenberg (CDU) am Dienstag mit Blick auf die sich zuspitzende Corona-Lage an Ludwigshafener Schulen. Lehrer und Schüler seien am Limit, daher sollte das Bildungsministerium nachjustieren, forderte Reifenberg. Das für Schulen zuständige Land und die Schulbehörde ADD sollten wegen steigender Infektionszahlen und Verdachtsfällen über einen Wechsel- beziehungsweise Schichtunterricht nachdenken, regte Reifenberg an.

Schüler aus Stadt und Landkreis Kaiserslautern haben sich in einem offenen Brief an die Landesregierung gewendet. Ihre Forderung: Um die zweite Corona-Welle zu bekämpfen, sollten die Schulen auf andere Unterrichtskonzepte umstellen. Dazu könnten Fernunterricht und der wöchentliche Wechsel-Unterricht zählen. „Es ist die Zeit gekommen, schärfere Maßnahmen zu treffen“, schreibt Sara Brisch, Vorsitzende der Stadt-/Kreisschüler-Vertretung Kaiserslautern. Sie vertritt Schüler von rund 30 Schulen aus Stadt und Landkreis. Ein Schulalltag unter Einhaltung der AHA-L-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske tragen und Lüften) sei derzeit nur schwer umsetzbar. So mangele es sowohl an Desinfektionsmitteln, als auch an Plexiglas-Wänden. „Wir haben Angst und fühlen uns nicht sicher“, schreibt Brisch in dem Brief, der an Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bildungsministerin Stefanie Hubig ging.

„Wir verstehen sehr gut, dass Eltern und Lehrkräfte angesichts der steigenden Coronazahlen besorgt sind“, sagen der Germersheimer Landrat Fritz Brechtel und der für Schulen zuständige Kreisbeigeordnete, Christoph Buttweiler. Beide berichten, dass sie immer wieder Fragen und Forderungen nach Schulschließungen oder geänderten Unterrichtsmodellen erreichen. „Dass wir irgendwann, vielleicht sogar schneller, als wir es uns wünschen, zu geänderten Schulzeit-Modellen oder Homeschooling kommen, lässt sich nicht ausschließen“, sagen die Germersheimer Kreispolitiker. Wenn es dazu komme, dann solle dies aber landesweit einheitlich erfolgen.

Nach Überzeugung vieler Eltern bleibt die Situation in den Schulbussen während der Pandemie nach wie vor eines der aktuell größten Probleme. Vertreter des Landeselternbeirats überreichten am Dienstag in Mainz eine Petition mit rund 13.000 Unterstützer-Unterschriften an die rheinland-pfälzische Bürgerbeauftragte Barbara Schleicher-Rothmund. Darin fordern die Unterzeichner, zusätzliche Schulbusse bereitzustellen. Landeselternsprecher Reiner Schladweiler kritisierte, die bislang ergriffenen Maßnahmen hätten die Lage noch nicht wirklich verbessert. Noch immer gebe es viele Linien, auf denen sich Schüler „eng umschlungen“ zusammendrängen müssten.

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