Rheinland-Pfalz Kompetenz-Abfrage auch in Ingelheim
MAINZ (lrs/epd). Rheinland-Pfalz will mehr Flüchtlingen gleich nach ihrer Ankunft eine Perspektive für den Berufsstart zu geben. Seit gestern erfasst auch die Ingelheimer Erstaufnahmestelle Daten zu Ausbildung und Sprachkenntnissen der Asylsuchenden. Bis jetzt war das nur in Trier passiert.
In Trier laufe das Projekt zur „Kompetenzerfassung von Flüchtlingen“ bereits seit Mitte Juni mit großem Erfolg, berichtete Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD). Integrationsministerin Irene Alt (Grüne) sagte: „Viele der Menschen, die bei uns Asyl beantragen, sind hoch qualifiziert und wollen arbeiten.“ Ziel sei es, diese Fachkräfte und die Unternehmen im Land zusammenzubringen. Davon profitierten beide Seiten. In Ingelheim arbeiteten der Caritasverband und die Agentur für Arbeit eng zusammen. Das Arbeitsministerium unterstützt das Projekt mit rund 500.000 Euro pro Jahr. Die CDU-Landtagsopposition kritisierte, dass die Regierung erst jetzt nach den beruflichen Qualifikationen von Flüchtlingen frage. Die Union habe das schon im Januar gefordert, sagte der stellvertretende Vorsitzende Christian Baldauf. Die Resonanz auf das Projekt in Trier sei mit bislang mehr als 400 Kontakten sehr gut, erklärte Bätzing-Lichtenthäler. Dies bestärke die Landesregierung darin, das Angebot auch in den weiteren Erstaufnahmeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz zu machen – in Planung sind nach Trier und Ingelheim nun auch Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg) und Kusel. Die rheinland-pfälzische Ministerin will beim nächsten Treffen der Arbeits- und Sozialminister der Bundesländer im November in Erfurt die Erfahrungen mit der Kompetenzerfassung vorstellen. „Wir würden uns freuen, wenn es bundesweit Schule macht.“